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Mittwoch, 16. Februar 2005
Landpaula schreibt aus Warschau: Krank sein kann so schön sein
herr denes, 22:13Uhr
Habe meine Mütze verloren. Das ist schlecht. Vor allem wenn das Thermometer -6 Grad zeigt, der Schnee nur so vom Himmel herunterrieselt und der eisige Ostwind einem um die Ohren pfeifft. Habe ein ganzes
Wochenende ohne Mütze verbracht und in meiner leichtfertigen Art auch nur ein dünnes Schälchen um den Hals gewickelt. Das rosafarbene. Sah auch gut aus.
Montag macht sich in meinem Hals so ein Kratzen breit. Dazu
Kopfscherzen, Husten, eiskalte Hände. Musste bis zum Feierabend durchhalten, dringende Geschäfte. Mit der vollgestopften Metro dann durch die Stadt nach Hause, zum Schluss rein in den noch volleren Bus. Die Fahrgastkapazitäten waren bei weitem überschritten. Ein alter Ikarus, der nur so um die Kurven schlenkerte. Umfallen ging nicht. Dazu war es einfach zu voll. Schön, so eingeklemmt zu sein zwischen dicken
Frauen in Pelzmänteln und Männern, die nach Mensch, Knoblauch und Alk riechen. Die Nase funktionierte leider noch. Und dann kam noch einer, der die Fahrkarten kontrollieren wollte.
Zuhause bekam Pani Wiesia (wir sind jetzt quasi per Du) sofort einen sorgenvollen Blick. 'Krystyna, How are you. I think you get a cold.' Und schwupp zog sie mich an sich und presse ihre Hand auf meine Stirn. Nein, Fieber hatte ich nicht. Trotzdem sollte ich ihr gesamtes Tabletten-Arsenal auf einmal nehmen. Frei nach dem Motto, irgendwas wird schon helfen. Ich hab gesagt, dass es nicht so schlimm ist und dann nur die Sachen geschluckt, die mir etwas bekannt vorkamen.
Gegen ihre Hausmittelchen konnte ich leider nix sagen. Kalte Milch gemixt mit Honig und klein gehacktem Knoblauch. So sehr ich auch Knoblauch liebe, irgendwo hat diese Liebe Grenzen. Habs nicht getrunken. Dafür gab es Zitronenscheiben pur. Weil ich dabei wohl erbärmlich ausgesehen haben muss, durfte ich die Zitronenscheiben durch Honig ziehen. Das ging dann etwas. Dienstag war ich noch ein bißchen krank. Bin zur Sicherheit einfach mal zu Hause geblieben. Das war das große Los schlechthin.
Pani Wiesias Enkelin Justyna ist nämlich bei ihr zu Besuch. Und das 11-jährige Enkelkind wünschte sich nalesniki zum Mittag - Eierkuchen. Das kranke Huhn hat natürlich auch welche abbekommen. Die waren einfach mal der Oberhammer. Pani Wiesia macht ihre nicht mit Milch, sondern mit Kefir. Gigantisch gut. Groß, ganz dünn, oberlecker. Dazu gab es twarog,
eine Mischung aus Quark und Hüttenkäse, Honig oder Marmelade. Was soll ich sagen. Justyna guckte verzückt, ich war verzückt und Pani Wiesia auch, weil es uns beiden soooo gut schmeckte.
Und heute, da bin ich die Großmutter. Und was sonst würde ich meinem Enkelkind geben, als meine ... :)
Okay, heute gings gut, ich zur Arbeit. Dafür wurde ich auch gleich mit meinem ersten Beitrag belohnt. Die polnischen Ärzte sind nämlich so arm, dass sie ihre Patienten nach Schmiergeldern anhauen.
Jetzt nach Hause. Da warten nämlich noch zwei nalesniki.
Liebe Grüße aus Warschau - Kristin
Wochenende ohne Mütze verbracht und in meiner leichtfertigen Art auch nur ein dünnes Schälchen um den Hals gewickelt. Das rosafarbene. Sah auch gut aus.
Montag macht sich in meinem Hals so ein Kratzen breit. Dazu
Kopfscherzen, Husten, eiskalte Hände. Musste bis zum Feierabend durchhalten, dringende Geschäfte. Mit der vollgestopften Metro dann durch die Stadt nach Hause, zum Schluss rein in den noch volleren Bus. Die Fahrgastkapazitäten waren bei weitem überschritten. Ein alter Ikarus, der nur so um die Kurven schlenkerte. Umfallen ging nicht. Dazu war es einfach zu voll. Schön, so eingeklemmt zu sein zwischen dicken
Frauen in Pelzmänteln und Männern, die nach Mensch, Knoblauch und Alk riechen. Die Nase funktionierte leider noch. Und dann kam noch einer, der die Fahrkarten kontrollieren wollte.
Zuhause bekam Pani Wiesia (wir sind jetzt quasi per Du) sofort einen sorgenvollen Blick. 'Krystyna, How are you. I think you get a cold.' Und schwupp zog sie mich an sich und presse ihre Hand auf meine Stirn. Nein, Fieber hatte ich nicht. Trotzdem sollte ich ihr gesamtes Tabletten-Arsenal auf einmal nehmen. Frei nach dem Motto, irgendwas wird schon helfen. Ich hab gesagt, dass es nicht so schlimm ist und dann nur die Sachen geschluckt, die mir etwas bekannt vorkamen.
Gegen ihre Hausmittelchen konnte ich leider nix sagen. Kalte Milch gemixt mit Honig und klein gehacktem Knoblauch. So sehr ich auch Knoblauch liebe, irgendwo hat diese Liebe Grenzen. Habs nicht getrunken. Dafür gab es Zitronenscheiben pur. Weil ich dabei wohl erbärmlich ausgesehen haben muss, durfte ich die Zitronenscheiben durch Honig ziehen. Das ging dann etwas. Dienstag war ich noch ein bißchen krank. Bin zur Sicherheit einfach mal zu Hause geblieben. Das war das große Los schlechthin.
Pani Wiesias Enkelin Justyna ist nämlich bei ihr zu Besuch. Und das 11-jährige Enkelkind wünschte sich nalesniki zum Mittag - Eierkuchen. Das kranke Huhn hat natürlich auch welche abbekommen. Die waren einfach mal der Oberhammer. Pani Wiesia macht ihre nicht mit Milch, sondern mit Kefir. Gigantisch gut. Groß, ganz dünn, oberlecker. Dazu gab es twarog,
eine Mischung aus Quark und Hüttenkäse, Honig oder Marmelade. Was soll ich sagen. Justyna guckte verzückt, ich war verzückt und Pani Wiesia auch, weil es uns beiden soooo gut schmeckte.
Und heute, da bin ich die Großmutter. Und was sonst würde ich meinem Enkelkind geben, als meine ... :)
Okay, heute gings gut, ich zur Arbeit. Dafür wurde ich auch gleich mit meinem ersten Beitrag belohnt. Die polnischen Ärzte sind nämlich so arm, dass sie ihre Patienten nach Schmiergeldern anhauen.
Jetzt nach Hause. Da warten nämlich noch zwei nalesniki.
Liebe Grüße aus Warschau - Kristin
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