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Dienstag, 8. März 2005
Erstes Rennen für Basso: Milano-Torino
herr denes, 08:57Uhr
Am vergangenen Wochenende ist Radprofi Ivan Basso beim schweren Eintages-Rennen Milano-Torino in die Wettkampf-Saison gestartet. Ein 19.Platz mit 47 Sekunden auf die fünfköpfige Sptzengruppe ist ein hervorragender Formbeleg. Mit den Besten konnte Basso lange mithalten, bei der entscheidenden Attacke von Talent Emanuele Sella und Danilo di Luca nicht kontern.
Basso hatte zuletzt weniger trainiert, weil seine Mutter vor einigen Wochen an Krebs gestorben ist. In dieser Woche wird der CSC-Fahrer beim Etappen-Rennen Tirreno-Adriatico an den Start gehen.
Basso hatte zuletzt weniger trainiert, weil seine Mutter vor einigen Wochen an Krebs gestorben ist. In dieser Woche wird der CSC-Fahrer beim Etappen-Rennen Tirreno-Adriatico an den Start gehen.
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Landpaula schreibt aus Warschau: "Schlimmer als die Ölsardinen"
herr denes, 08:47Uhr
Ich muss gestehen, ich fahre unheimlich gern mit Bus und Bahn durch Warschau. Ja, das Öffentliche Nahverkehrssystem ist das reinste Chaos. Es ist voll, ständig wird gedrängelt und manche Fahrten sind das reinste Abenteuer. Aber Bus- und Bahnfahren ist extrem billig (Tageskarte 0,60 €, Wochenkarte 6,- €, Monatskarte 17 €), es ist kuschlig warm und nirgendwo sonst kann man soviele Warschauer in Ruhe beobachten.
In Warschau gibt es zich Busse, nicht ganz soviele Trams und eine U-Bahn. Damit ist wirklich nur eine U-Bahn-Strecke gemeint. Die Linie führt von Nord nach Süd, wurde vor knapp zehn Jahren eröffnet und wird ständig erweitert. Ungefähr alle drei Minuten kommt eine Bahn, trotzdem sind die Wagen proppevoll. Einen Sitzplatz kann man sich abschminken. Stehen ist bei minderer Körpergröße aber auch problematisch. Wird man durch die Massen in die Mitte des Wagens gedrängt, kann man sich nur oben an Handschlaufen festhalten. Wenn man rankommt. Ich steig jetzt immer als Letzte ein, dann ist mir ein Platz vorne an der Tür sicher. Das ist auch nicht ohne. Die U-Bahnen sind mit Haltestangen nicht gerade üppig ausgestattet. Also drängeln sich mehrere Arme an eine Stange. Je nach Körpergröße über meinem Kopf hinweg, an Nase oder Brust vorbei.
Mit der Straßenbahn kommt man am entspanntesten durch Warschau. Da die Trams auf einem eigenen Gleisbett fahren, sind sie meistens pünktlich.[Anm. des Blog-Hrsg.: Auf einem Gleisbett liegen dann noch das Schienen und Schwellen, das Gleis also, und auf dem fahren Züge. Die Trias dieser Elemente nennt sich Gleiskörper.] Die Wagen sind natürlich so richtig schön alt und ruckeln ordentlich beim Fahren. Aber die Sitzplätze sind das beste. Breit, meistens vom Vorgänger vorgewärmt und mit Passform. Für XXL-Hintern quasi.
Am allerallerliebsten bin ich mit dem Bus unterwegs. Hier fahren noch einen Haufen alter Ikarus-Busse rum. In die passen so richtig schön viele Menschen. Die Strecken sind kilometerlang, so dass die Busse meistens zu spät kommen, oder auch mal gar nicht. Das ist schön, wenn sich zwei Busladungen in einen quetschen. Schlimmer als die Ölsardinen. Leider haben viele Warschauer die Unart, hinten einzusteigen und sich dann nach vorne durchzukämpfen. Das bei fahrendem Bus. Ebenso wird schon eine Station vorher angefangen, sich zum Ausgang durchzudrängeln. Taschen drücken sich an Knien vorbei. Hintern an Hintern. Pelzbemäntelte Busen an Nasen. Der Spielraum um auszuweichen, ist gleich Null. Hab das Gefühl, die Warschauer genießen so viel Körperkontakt.
Die Busfahrer sind auch sehr geil. Von 0 auf 100 in 5 Sekunden. Na fast jedenfalls. Einmal stand ich vorne. Tempo 80 und das in der Stadt. Vor uns eine Haltestelle. Da stoppen wir bestimmt nicht! Noch immer 80. Wir fahren auf die Haltestelle zu. Bremsen? Wozu? Dann doch. Es schneit. Der Bus steht noch nicht, da öffnen sich schon die Türen. Ein paar Leute steigen aus, eine Oma ein, der Bus rollt bereits wieder an. Dann volle Beschleunigung, die Oma wird auf ihren Sitz geschleudert. Der Busfahrer verzieht keine Miene. Der ist ganz cool. Vor mir prangt ein großes "Rauchen verboten"-Schild und was macht er? Steckt sich erst mal 'ne Kippe an.
Willkommen in Polen!
Liebe Grüße aus Warschau - Kristin
In Warschau gibt es zich Busse, nicht ganz soviele Trams und eine U-Bahn. Damit ist wirklich nur eine U-Bahn-Strecke gemeint. Die Linie führt von Nord nach Süd, wurde vor knapp zehn Jahren eröffnet und wird ständig erweitert. Ungefähr alle drei Minuten kommt eine Bahn, trotzdem sind die Wagen proppevoll. Einen Sitzplatz kann man sich abschminken. Stehen ist bei minderer Körpergröße aber auch problematisch. Wird man durch die Massen in die Mitte des Wagens gedrängt, kann man sich nur oben an Handschlaufen festhalten. Wenn man rankommt. Ich steig jetzt immer als Letzte ein, dann ist mir ein Platz vorne an der Tür sicher. Das ist auch nicht ohne. Die U-Bahnen sind mit Haltestangen nicht gerade üppig ausgestattet. Also drängeln sich mehrere Arme an eine Stange. Je nach Körpergröße über meinem Kopf hinweg, an Nase oder Brust vorbei.
Mit der Straßenbahn kommt man am entspanntesten durch Warschau. Da die Trams auf einem eigenen Gleisbett fahren, sind sie meistens pünktlich.[Anm. des Blog-Hrsg.: Auf einem Gleisbett liegen dann noch das Schienen und Schwellen, das Gleis also, und auf dem fahren Züge. Die Trias dieser Elemente nennt sich Gleiskörper.] Die Wagen sind natürlich so richtig schön alt und ruckeln ordentlich beim Fahren. Aber die Sitzplätze sind das beste. Breit, meistens vom Vorgänger vorgewärmt und mit Passform. Für XXL-Hintern quasi.
Am allerallerliebsten bin ich mit dem Bus unterwegs. Hier fahren noch einen Haufen alter Ikarus-Busse rum. In die passen so richtig schön viele Menschen. Die Strecken sind kilometerlang, so dass die Busse meistens zu spät kommen, oder auch mal gar nicht. Das ist schön, wenn sich zwei Busladungen in einen quetschen. Schlimmer als die Ölsardinen. Leider haben viele Warschauer die Unart, hinten einzusteigen und sich dann nach vorne durchzukämpfen. Das bei fahrendem Bus. Ebenso wird schon eine Station vorher angefangen, sich zum Ausgang durchzudrängeln. Taschen drücken sich an Knien vorbei. Hintern an Hintern. Pelzbemäntelte Busen an Nasen. Der Spielraum um auszuweichen, ist gleich Null. Hab das Gefühl, die Warschauer genießen so viel Körperkontakt.
Die Busfahrer sind auch sehr geil. Von 0 auf 100 in 5 Sekunden. Na fast jedenfalls. Einmal stand ich vorne. Tempo 80 und das in der Stadt. Vor uns eine Haltestelle. Da stoppen wir bestimmt nicht! Noch immer 80. Wir fahren auf die Haltestelle zu. Bremsen? Wozu? Dann doch. Es schneit. Der Bus steht noch nicht, da öffnen sich schon die Türen. Ein paar Leute steigen aus, eine Oma ein, der Bus rollt bereits wieder an. Dann volle Beschleunigung, die Oma wird auf ihren Sitz geschleudert. Der Busfahrer verzieht keine Miene. Der ist ganz cool. Vor mir prangt ein großes "Rauchen verboten"-Schild und was macht er? Steckt sich erst mal 'ne Kippe an.
Willkommen in Polen!
Liebe Grüße aus Warschau - Kristin
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