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Berlin - Sa, 05.07.2025, 01:31

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Dienstag, 6. Juli 2004
+Biedermann +Fake!
herr denes, 01:40Uhr
Wenn man in einem Weblog über Fakes (Fälschungen, fiktionale Darstellungen, Erfindungen, Hoaxes) eine Reportage veröffentlicht, in der das Wort Biedermann vorkommt, dann sorgt das für rund 15 Besucher am Tag.

Sie suchen vermutlich keine niveauvolle Publizistik, sondern die imaginäre Interpolation des Astralkörpers einer der bedeutendsten Chanteusen Deutschlands: Jeanette Biedermann! Die kleine Maus aus Berlin, die deutsche Norah Jones. Wie gerne würden Sie sie in einem schattigen Café am Nollendorfplatz treffen und ihr anschließend Ihre Ferrarikappensammlung vorführen.

Nun, FaktenFiktion schreibt Nutzwert groß und bedient auch den unmoralischen Wunsch dieser speziellen und von unsensiblen Suchmaschinen fehlgeleiteten Leserschaft.

Da sind sie, bitteschön, die Brüste der B.:


Quelle: Sie hätten es schnell selbst finden können!

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Basso-Radar: Tour-Photos
herr denes, 00:46Uhr
Um die Schilderungen zu illustrieren, eignen sich verschiedene Aufnahmen der Tour de France. Die Quellen sind als Link jeweils angegeben.

Zielfoto, 2.Etappe: McEwen gewinnt, der Mann im grünen Trikot sorgt dafür, dass er am nächsten Tag ein frisches gelbes anziehen darf, Thor Hushovd.


Quelle: Offizielle Seite der Tour de France.

2.Etappe: Die Begleitung zu Pferde ist Radprofis nicht neu. Wesentlich lieber mögen sie die berittenen Beobachter als die omnipräsenten, lärmenden TV-Hubschrauber. Der Fan will übrigens nicht seinen Sympathien für Armstrong oder Hamilton Ausdruck verleihen, sondern für ein amerikanisches Fest in Süd-Belgien werben.


Quelle: afp/Gazzetta dello Sport.


Übernahmesicher ist das Foto von Luc Claessen von Ivan Basso beim Prolog in Liege:
Actiefotos

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Basso-Radar, durch das flache, nasse Wallonien
herr denes, 00:30Uhr
Die ersten zwei Etappen (und der Prolog) sind vorüber. Und die Favoriten liegen erwartungsgemäß nicht nennenswert auseinander. Ivan Basso ist heute, auf der zweiten Etappe, mit dem Hauptfeld
an der Seite von Pietro Caucchioli und Lance Armstrong ins Ziel gekommen. Am Sonntag beendete er bereits auf gleiche Weise die erste Etappe.

Auf diesem Teilstück hat Basso's Teamgefährte ("Waffenbruder") Jens Voigt eine sehenswerte Attacke gestartet, der vier Fahrer aus anderen Teams gefolgt sind. Voigt sagte dem Autor dieses Weblogs wenige Tage vor dem Tour-Start solche Aktionen bei einem Interview voraus.
    "Wir sind neun im Team. Vier für die Gesamtwertung, fünf für's Entertainment. Dazu gehöre ich auch."
Danke, Voigte! Solches Entertainment sehen wir gerne auch in den nächsten Tagen. Schlecht: Zwei CSC-Fahrer sind heute gestürzt. Der Norweger Arvesen im Sprintfinale ("Endkampfgestaltung") und der Zeitfahrspezialist Andrea Peron einige Kilometer vorher. Letzterer ist wichtig für Basso, nicht nur als italienischer Mannschaftskollege sondern v.a. für das am Mittwoch stattfindete Mannschaftszeitfahren.
Gut: Beide Fahrer können die Tour de France fortsetzen.

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Sonntag, 4. Juli 2004
Basso-Radar, Prolog
herr denes, 14:35Uhr
Am Samstag, dem 3.Juli startet die Tour de France 2004. Der Prolog, das Auftaktzeitfahren, findet in Liege in Belgien statt.
Basso ist ohnehin kein Zeitfahrspezialist, die kurze Distanz (6,1 km) liegt ihm nicht. Am Ende sieht das Ergebnis so aus:

1 Fabian Cancellara (Swi) Fassa Bortolo 6.50
2 Lance Armstrong (USA) US Postal p/b Berry Floor +0.02
3 José I.Gutierrez Palacios (Spa) Illes Balears - Banesto + 0.08
....
70 Ivan Basso (Ita) Team CSC +0.29


Eine halbe Minute Rückstand auf den Sieger ist eine Menge. Dennoch ist Basso zufrieden. Der Gazzetta dello Sport sagt er: "Ich denke, dass 10 Sekunden Rückstand auf meine Konkurrenten Ullrich, Hamilton oder Mayo nicht so schlecht sind. Das ist einfach eine andere Sache als ein langes Einzelzeitfahren, hier hat mich alleine der Wind auf den ersten drei Kilometern sehr beeinträchtigt. Auf der zweiten Hälfte habe ich mich sehr gut gefühlt!"

Der für Berlin startende Jens Voigt wird als Siebter nicht nur bester Deutscher des Prologes sondern auch der bestplatzierte CSC-Fahrer. Überhaupt: Die Mannschaft von Riis präsentiert sich sehr homogen, bringt 5 Starter unter die besten 20. Folge: Platz 2 in der Mannschaftswertung, nur knapp hinter der US Postal-Mannschaft.

Riis ist ganz zufrieden:
    Quelle: Team CSC
    "I think, we've had an absolute brilliant start today. The results show, that we with our diversity, are ready for a great Tour de France. With such good results today we can't help but be optimistic, even though it wasn't Ivan's day today, but he did an OK prologue. A short prologue probably isn't his specialty, but he didn't loose enough time for it to be critical. With five riders in the top 20 we have every reason to be satisfied with our start in this year's Tour," said Bjarne Riis after the prologue.

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Basso-Radar, Hintergrund
herr denes, 13:23Uhr
Ein paar Daten zu Ivan Basso:

Er ist 26 Jahre alt, wurde im Norden Italiens geboren, in der Nähe von Varese. Das liegt in der Lombardei unweit des Lago Maggiore und des Comer Sees, also zwischen Mailand und der Schweiz. Dort lebt er heute noch.

Er ist für einen Radprofi mit 1,82 m recht groß, wiegt 70 Kilo.
2004 ist Bassos sechstes Profijahr, das erste beim Team CSC von Bjarne Riis. Davor ist er für die Mannschaften Asics (98), Riso Scotti (99), Amica Chips (00) und Fassa Bortolo (01-03) gefahren. Viele Siege hat er nicht in seiner Bilanz. Immerhin wurde er 1998 im holländischen Valkenburg Weltmeister der Nachwuchsfahrer (U 23). Als Profi hat er bis heute magere fünf Etappensiege errungen. Bekannt wurde er international mit dem Gewinn des weißen Trikots bei der Tour de France im Jahr 2002. Das erhält jeweils der in der Gesamtwertung am besten platzierte Fahrer unter 25 Jahren.



Bei der Mannschaft des ehemaligen Tour-Siegers Bjarne Riis soll Ivan Basso zum Siegertypen werden. Die ersten Ansätze waren Anfang dieses Jahres schon zu erkennen.

Seine Stärke ist die Zähigkeit beim Klettern, sowohl im ochgebirge als auch bei kleineren Hügeln. Wenn die Tour de France in die entscheidende Phase geht, also die Alpen- und Pyrenäenetappen gefahren werden, dann wird das Feld von Berg zu Berg und kilometerweise immer kleiner. Basso hält meist lange mit den Besten der Welt mit. Schön wäre es, wenn er selbst einmal attackieren würde. Die Beine dazu hat er, 2004 wird sich zeigen, ob er auch den Kopf und die Courage dafür hat. Im letzten Jahr wurde Basso Gesamt-Siebter der Tour de France, in diesem Jahr sollte er sich noch um zwei bis vier Plätze verbessern können.

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Der Basso-Radar, Auftakt
herr denes, 13:10Uhr
Ab heute und in den kommenden drei Wochen bietet FaktenFiktion einen besonderen Blickwinkel auf die Tour de France. Wir begleiten Ivan Basso (seit drei Jahren Lieblingsfahrer von herrn d.). Er fährt für das dänische Team CSC.



Manche sehen in ihm einen Tour-Geheimfavoriten.

Tour-Präliminarie
Die drei Wochen Tour de France sind für einen Radsport-Fan etwa so, wie der erste Single-Hit einer kleinen, unbekannten Band für deren Fans. Einerseits freut sich der loyale Ganzjahresanhänger über das breite Interesse an der eigenen Leidenschaft, andererseits ist es nur schwer zu ertragen, dass plötzlich 8 Millionen Menschen zu "Experten" werden.

Informationsquellen
Der Langzeit-Fan durchstöbert die einschlägigen Seiten, vor allem Cyclingnews aus Australien, die offizielle Tour-Seite, das deutschsprachige Expertenforum und die internationalen Sportzeitungen, insbesondere L'Equipe und die Gazzetta dello Sport.

Aus diesen und anderen Quellen wird FaktenFiktion möglichst umfangreiche Informationen über den Protagonisten des Magazins bei der diesjährigen Tour de France zusammen stellen. Viel Vergnügen!

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Montag, 28. Juni 2004
Beitrags-Recycling auf hohem Niveau...
herr denes, 13:45Uhr
    Leser: Herr Denes, können Sie den Lesern nicht noch einmal ihre Kolumne "Special Guest Berlin" anbieten?"
    herr d.: Sie meine die aus dem Evolver? Die schon Jahre alt ist, die Peter Hiess zurecht redigiert hat und die so gut wie keinen Erfolg bei den Lesern hatte?
    Leser: Ja genau. Die mit den kleinen, meist erfundenen Berlin-Anekdoten. Die Sie offenbar nur geschrieben haben, weil Sie sich über die Pop-Literaten auf den berlin_Seiten der FAZ und der Süddeutschen Zeitung aufgeregt haben.
    herr d.: Ich weiß. Ich erinnere mich. Nun gut. Wenn es Ihr Wunsch ist, dann stelle ich Sie hier bei FaktenFiktion ein.

Folge 1: Feuer geben ist seliger denn Feuer nehmen

Letzte Woche ist mir etwas ganz Unangenehmes passiert. Ich wartete auf dem U-Bahnhof Spichernstraße - es war Freitagnacht -, wollte eine Zigarette rauchen, weil ich etwas viel getrunken hatte, und suchte vergeblich mein Feuerzeug. Leider war aber außer mir niemand auf dem Bahnsteig. Ich war erleichert, als ein Zug in der Gegenrichtung einfuhr, und sprach einer der Aussteigenden an. Der Typ sah nicht nur aus wie ein Raucher, er roch auch noch so.

"Entschuldigen Sie, haben Sie vielleicht einmal Feuer für mich?" sprach ich ihn auf die höflichste aller möglichen Arten an. "Ja, im Prinzip schon. Aber ich habe jetzt ehrlich überhaupt keine Zeit!" entgegnete er, und ich wandte mich, wie man das nach so einer plumpen Abfuhr tut, schnell ab - auch, um nach einem anderen Spender Ausschau zu halten. Ich dachte mir gerade, was für ein Arschloch dieser Typ sein müsse, hätte es doch höchstens zehn Sekunden gedauert, bis er hätte weiterlaufen können, als er mich ansprach: "Hallo, junger Mann! Damit Sie mich nicht falsch verstehen", sagte er wild gestikulierend, "Sonst gebe ich immer Feuer. Ich weiß doch, wie das ist, wenn man als Raucher kein Feuerzeug hat, nicht? Aber im Moment habe ich wirklich keine Zeit für so etwas, nicht?"

Ich hatte noch nicht mitbekommen, daß er jeden Satz mit der Fragefloskel "nicht?" beendete und antwortete daher: "Woher soll ich denn wissen, daß Sie jetzt keine Zeit haben?" Damit schien ich ihn getroffen zu haben: "Nun werden Sie mal nicht frech, nicht! Immerhin haben Sie ja ein Anliegen, nicht? Ein vernünftiger Raucher hat immer ein Feuerzeug dabei, nicht? Ich würde Ihnen bestimmt Feuer geben, aber meine Schwägerin, die will gleich einen Film aufnehmen, und die kann doch den Videorekorder nicht programmieren, nicht? Sonst hätte ich Ihnen bestimmt Feuer gegeben."
weiter

Nun hatte ich gar keine Lust mehr, eine zu rauchen, bedankte mich bei dem Mann, und ging wieder auf die richtige Seite des Bahnsteigs. Er verfolgte mich. "Interessiert Sie gar nicht, was für einen Film sich meine Schwägerin aufzeichnen will?" "Nein!" sagte ich bestimmt. "Das ist so ein Heimatfilm, nicht? Wissen Sie, mit heiler Welt und Almen, was Bayerisches! Da kommt die Zenzi drin vor und große Liebe, nicht!" "Danke, ich weiß, was ein Heimatfilm ist!" versuchte ich seinen Redeschwall zu stoppen. "Ach, Sie mögen die Filme auch? Also, mein Fall sind die ja offengestanden nicht, aber ich kann das schon verstehen. Wenn man vielleicht aus zerrütteten Verhältnissen kommt oder als Scheidungskind, nicht? Der ganze Kitsch und das Schmalz, das kann so jemandem dann ja auch vielleicht ganz gut gefallen!"

Ich hoffe immer stärker auf das baldige Eintreffen meines Zuges. "Hören Sie!" redete er weiter. "Ich möchte hier nicht, daß Sie sich doof vorkommen müssen, weil Sie Heimatfilme mögen. Das finde ich, mal offen gesagt, überhaupt nicht schlimm. Ich meinte ja nur, daß ich persönlich da nicht so drauf stehe." "Hatten Sie nicht gesagt, daß Sie es eilig hätten?" konterte ich. "Ach!" sagte er und strahlte über das ganze pausbäckige Gesicht, "Das finde ich aber jetzt ganz super. Sie haben das wirklich anerkannt. Sie haben richtig nachvollzogen, wieso ich Ihnen kein Feuer geben kann. Nein, also das macht mich jetzt wirklich froh." Jetzt mußte ich doch explizit werden: "Hören Sie, warum gehen Sie nicht zu ihrer Schwägerin und lassen mich hier einfach in Ruhe?" "Na, wenn ich ihnen schon nicht Feuer geben kann, da dachte ich, muß ich Sie ein wenig unterhalten, nicht. Sie können mir doch nicht erzählen, daß Sie keine Probleme haben. Nachts auf einem U-Bahnhof, nicht!" "Wie meinen Sie das?", fragte ich zurück. "Na, der nächste Zug in Richtung Steglitz kommt erst wieder morgen früh, in viereinhalb Stunden. Was sollte man also hier machen?"

Bevor der Kerl mir noch weiter auf die Nerven gehen konnte, bin ich dann zur Fahrplantafel gegangen und mußte feststellen, daß er recht hatte. Es ist wohl an dieser Stelle nicht nötig, zu beschreiben, was mir in diesem Moment durch den Kopf ging. Viel Zeit zum Überlegen hatte ich auch nicht, denn der einzige Mensch, der in diesem Augenblick auch auf dem U-Bahnhof Spichernstraße war, sprach mich erneut an: "Hören Sie, der Bahnhof wird gleich geräumt und abgeschlossen, nicht. Sie können gerne mit zu meiner Schwägerin. Die mag ja schließlich auch Heimatfilme gerne. Hat im Moment genausolche Probleme wie Sie, nicht!" Ich sah nur noch eine Möglichkeit und rannte den Bahnsteig entlang, die Treppen zum Bahnhofsvorbau hoch und aus der Station heraus. Vor dem Bahnhof stand ein Verkäufer der Abendzeitung, rauchte eine und gab mir Feuer.

"Bitteschön!" sagte er dabei.

Original im Evolver-Archiv

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