Montag, 2. August 2004
Sommerreise vorbei...
herr denes, 01:25Uhr
Drei Tage Prag. Mein diesjähriger Sommerurlaub. Ich erstatte Rapport:
- 1. Prag ist toll, hat sich in den zwölf Jahren seit meinem letzten Besuch unheimlich entwickelt.
2. Überall stehen bemalte Kunst-Kühe herum, genau wie die Buddy-Bären in Berlin.
Es sind über 200 nummerierte Kunstwerke. Plakate mahnen in Prag den Anti-Kuh-Vandalismus an, der - so ist meine Vermutung - vor allem von...
3. ...betrunkenen Engländern verübt wird. Insgesamt dürften gut 50.000 Engländer an diesem Wochenende in Prag gewesen sein. [45.000 Männer, 40.000 Kahlköpfe, 18.000 in britischen Fußballtrikots, 18.000 mit nacktem Oberkörper, davon 4.000 tätowiert.] Weil der Liter Bier dort nicht einmal zwei Euro kostet? Singend, grölend, oberprollig. Ekelhaft.
4. Sind der jüdische Friedhof, das tanzende Haus, der Altstädter Ring, vor allem die Teynkirche und die Kleinseite entzückend. Der Wenzelsplatz ist dagegen hässlich. Wir waren gerade dort als 300 Meter weiter eine Handgranate detoniert ist.
5. Prag ist toll und die eigenen Photos zeige ich hier vielleicht auch einmal.
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Freitag, 23. Juli 2004
Wie es geht...
herr denes, 13:50Uhr
Urlaub, drei Wochen! Das ist gut für FaktenFiktion. Gut auch für meine Seele. BeiXXP hatte ich eine fabelhafte Zeit. Nette Kollegen, Chefs, die mich gefordert haben, Zeitdruck (den ich ja liebe) und zum Schluss sogar zwei eigene Drehtage mit einem richtige SPIEGEL TV Kamerateam.
Geburtstag. Hatte ich gestern. 29.
Der Misanthrop, meine Kolumne im EVOLVER geht in die letzten Runden. Am Montag kam Folge Nummer 48, zwei stehen noch aus. Eigentlich wollte ich 50 Episoden schreiben, doch der alte Schwung ist hin. Weil zuletzt öfters Nachfragen kamen: Nein, Faction wird nicht wieder belebt. Vielleicht kommt ja etwas Neues...
Haben wollen? Herr Denes dreht, textet, schneidet, vertont, berichtet gerne live und moderiert gerne und zunehmend wettkampfstabil. Für Hörfunk und Fernsehen. Und freut sich über An- oder Nachfragen aus dem Berliner Raum per Mail. Nur mal so...
Geburtstag. Hatte ich gestern. 29.
Der Misanthrop, meine Kolumne im EVOLVER geht in die letzten Runden. Am Montag kam Folge Nummer 48, zwei stehen noch aus. Eigentlich wollte ich 50 Episoden schreiben, doch der alte Schwung ist hin. Weil zuletzt öfters Nachfragen kamen: Nein, Faction wird nicht wieder belebt. Vielleicht kommt ja etwas Neues...
Haben wollen? Herr Denes dreht, textet, schneidet, vertont, berichtet gerne live und moderiert gerne und zunehmend wettkampfstabil. Für Hörfunk und Fernsehen. Und freut sich über An- oder Nachfragen aus dem Berliner Raum per Mail. Nur mal so...
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Donnerstag, 24. Juni 2004
Wie es geht...
herr denes, 13:42Uhr
Zum Schreiben bleibt nicht viel Zeit, wie man (nicht...) liest. Die Hospitanz bei XXP bedeutet: Viel Arbeit (11 Stunden am Tag), viele Lernfortschritte (siehe Sendung Auslandsspiegel, Freitags gegen 22.30 Uhr, von mir redaktionell betreut) und wenig Luft für andere kreative Tätigkeiten.
Gestern durfte ich Jens Voigt, Radprofi beim dänischen Team CSC interviewen. Großartig. Ich will, glaube ich, doch einfach "nur" Sportjournalist werden.
Ich bin ärgerlich, dass ich aufgrund einer terminlichen Verpflichtung nicht zum Berlin-Konzert der Pixies am 29.06. kann. Denn dabei könnte ich mich so schön darüber aufregen, wie viele Ignoranten nur wegen Franz Ferdinand und Ash anwesend wären.
Ich gedenke meiner Abwesenheit durch die Angabe eines Pixies-Songtextes:
Gestern durfte ich Jens Voigt, Radprofi beim dänischen Team CSC interviewen. Großartig. Ich will, glaube ich, doch einfach "nur" Sportjournalist werden.
Ich bin ärgerlich, dass ich aufgrund einer terminlichen Verpflichtung nicht zum Berlin-Konzert der Pixies am 29.06. kann. Denn dabei könnte ich mich so schön darüber aufregen, wie viele Ignoranten nur wegen Franz Ferdinand und Ash anwesend wären.
Ich gedenke meiner Abwesenheit durch die Angabe eines Pixies-Songtextes:
- Where Is My Mind?
Stop
With your feet on the air and your head on the ground
Try this trick and spin it, yeah
Your head will collapse if there's nothing in it
And you'll ask yourself
Where is my mind?
Where is my mind?
Where is my mind?
Way out in the water, see it swimming
I was swimming in the Caribbean
Animals were hiding behind the rock
Except for little fish
When they told me east is west trying to talk to me, coy koi
Where is my mind?
Where is my mind?
Where is my mind?
Way out in the water, see it swimming
With your feet on the air and your head on the ground
Try this trick and spin it, yeah
Your head will collapse if there's nothing in it
And you'll ask yourself
Where is my mind?
Where is my mind?
Where is my mind?
Way out in the water, see it swimming
With your feet on the air and your head on the ground
Try this trick and spin it, yeah
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Freitag, 9. April 2004
Wie es geht...
herr denes, 18:08Uhr
Die Hörfunkausbildung ist vorerst beendet, seit dieser Woche lernen wir "Fernsehmachen". Es hat angefangen mit Erklärungen zu den Kameras die unsere Schule hat, einem Probedreh ("Osterbilder") und ein bisschen Theorie. Ich tue mich schwer!
Für die Sportredaktion des RBB habe ich seit dem Praktikumsende nicht mehr gearbeitet, ich hoffe auf die nächsten Wochen. Der Redaktionsalltag fehlt etwas, einige der Kollegen dort vermisse ich auch.
In Tagen nach Ostern entscheidet sich, wo ich das nächste Praktikum absolvieren werde, ich werde eine Fernsehredaktion kennen lernen.
Aus Geldknappheit habe ich angefangen Zigaretten zu drehen. Empirisch erforscht:
1 Packung Tabak ergibt ca. 50 Zigaretten. Zusammen mit Filtern und Blättchen ergibt dies einen Preis von4,25 Euro für 50 Stück. Das wiederum wären 2 1/2 Schachteln blaue Gauloises [die ich vorher geraucht habe] zum Preis von 8, 75 Euro. Ergo: Drehen spart mehr als die Hälfte, sorgt aber für einen trockenen Mund, stets krüeliges Parkett und dusslige Kommentare der gut verdienenden Freunde.
Frohe Ostern!
Für die Sportredaktion des RBB habe ich seit dem Praktikumsende nicht mehr gearbeitet, ich hoffe auf die nächsten Wochen. Der Redaktionsalltag fehlt etwas, einige der Kollegen dort vermisse ich auch.
In Tagen nach Ostern entscheidet sich, wo ich das nächste Praktikum absolvieren werde, ich werde eine Fernsehredaktion kennen lernen.
Aus Geldknappheit habe ich angefangen Zigaretten zu drehen. Empirisch erforscht:
1 Packung Tabak ergibt ca. 50 Zigaretten. Zusammen mit Filtern und Blättchen ergibt dies einen Preis von4,25 Euro für 50 Stück. Das wiederum wären 2 1/2 Schachteln blaue Gauloises [die ich vorher geraucht habe] zum Preis von 8, 75 Euro. Ergo: Drehen spart mehr als die Hälfte, sorgt aber für einen trockenen Mund, stets krüeliges Parkett und dusslige Kommentare der gut verdienenden Freunde.
Frohe Ostern!
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Sonntag, 8. Februar 2004
Literatur zu Medienfakes
herr denes, 22:44Uhr
"Ich bin Student der Journalistik und schreibe gerade meine Diplomarbeit. Kannst du mir vielleicht deine Magisterarbeit zuschicken?"
Das mache ich natürlich nicht. Ich verlange auch keine 40 Euro für eine *.pdf-Version, wie es einige Absolventen bei entsprechenden Internet-"Diensten" tun. Meine Magisterarbeit gibt es über Fernleihe in der Publizistik-Bibliothek der FU Berlin.
Neben den Auszügen auf dieser Website kann ich noch mit einer relativ ausführlichen Literaturliste zum Thema "Journalistische Fälschungen" dienen.
Baudrillard, Jean (1978): Agonie des Realen. Berlin: Merve.
Baum, Achim/Schmidt, Siegfried J. (Hrsg.) (2002): Fakten und Fiktionen. Über den Umgang mit Medienwirklichkeiten. 29. Band der Schriftenreihe der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft. Konstanz: UVK.
Bonfadelli, Heinz (1999): Medienwirkungsforschung. Band 1: Grundlagen und theoretische Perspektiven. Konstanz: UVK-Medien.
Born, Michael (1997): Wer einmal fälscht...: die Geschichte eines Fernseh-journalisten. Köln: Kiepenheuer und Witsch.
Boventer, Hermann (1985): Ethik des Journalismus. Konstanz: Universitätsverlag.
Brednich, Rolf Wilhelm (1990): Die Spinne in der Yucca-Palme: sagenhafte Geschichten von heute. München: Beck.
Buchwald, Manfred (1983): Die Nachrichtenexplosion. In: Franke, Lutz (Hrsg.): Die Medienzukunft. Frankfurt, S. 77f.
Buchwald, Manfred (1995): Ethische Aspekte der journalistischen Praxis. In: Winterhoff-Spurk, Peter/Hilpert, Konrad (Hrsg.): Medien & Ethik. St. Ingbert: Röhrig Universitätsverlag, S. 151-173.
Buonanno; Milly (Hrsg.) (2001): Eurofiction. Fiktionale Fernsehsendungen in Europa (dt. Übers.: Gabriele Kreutzner). Band 2 der Reihe Fiktion und Fiktionalisierung. Köln: Halem.
Burkart, Roland (2002): Kommunikationswissenschaft: Grundlagen und Problemfelder; Umrisse einer interdisziplinären Sozialwissenschaft. Wien (u.a.): Böhlau.
Chill, Hanni/Meyn, Hermann (1998): Vielfalt und Aufgaben der Printmedien. In: Bundeszentrale für politische Bildung (Hrsg.) (1998): Massenmedien (Heft 260). Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung, Zugriff über http://www.bpb.de am 18. Juli 2003.
Corino, Karl (Hrsg.) (1986): Gefälscht! : Betrug in Politik, Literatur, Wissenschaft, Kunst und Musik. Frankfurt am Main: Eichborn.
Debatin, Bernhard (1998): Ethik und Medien. Antworten auf zehn populäre Mißverständnisse über Medienethik. Zugriff über das „Netzwerk Medienethik“, http://www.gep.de/medienethik/netzeth1.htm am 16.11.2002.
Dietrich, Rainer (2002): Psycholinguistik. Stuttgart/Weimar: Metzler.
Doelker, Christian (1979): „Wirklichkeit“ in den Medien. Zürcher Beiträge zur Medienpädagogik. Zug: Klett & Balmer.
Duden-Verlag (2000): Wörterbuch der Szenesprachen. Hrsg: Peter Wippermann. Mannheim: Bibliographisches Institut.
Eco, Umberto (1987): Reise ins Reich der Hyperrealität. In: Eco, Umberto: Über Gott und die Welt. München: dtv, S. 35-71.
Eco, Umberto (1994): Einführung in die Semiotik. München: Fink.
Faulstich, Werner (2002): Einführung in die Medienwissenschaft. München: Fink.
Fedler, Fred (1989): Media Hoaxes. Ames, Iowa: Iowa State University Press.
Friedrichs, Jürgen (1993): Methoden empirischer Sozialforschung. Opladen: Westdeutscher Verlag.
Funiok, Rüdiger (Hrsg.) (1999): Medienethik, die Frage der Verantwortung. Bonn: Bundeszentrale für Politische Bildung. Zugriff über das „Netzwerk Medienethik“, http://www.gep.de/medienethik/netzeth1.htm am 16.11.2002.
Glasersfeld, Ernst von (1983): Einführung in den Radikalen Konstruktivismus. In: Watzlawick, Paul (Hrsg.): Die erfundene Wirklichkeit. München: Piper, S. 17-40.
Görke, Alexander (2002): Unterhaltung als soziales System. In: Baum, Achim/Schmidt, Siegfried J. (2002), S. 63-73.
Göttlich, Udo/Nieland, Jörg-Uwe (1998): Daily Soaps als Umfeld von Marken, Moden und Trends: Von Seifenopern zu Lifestyle-Inszenierungen. In: Jäckel, Michael (Hrsg.): Die umworbene Gesellschaft. Opladen: Westdeutscher Verlag, S. 179-208.
Goffman, Erving (1977): Rahmen-Analyse. Frankfurt: Suhrkamp.
Haas, Hannes (1999): Empirischer Journalismus. Verfahren zur Erkundung gesellschaftlicher Wirklichkeit. Wien/Köln/Weimar: Böhlau.
Haller, Michael/Holzhey, Helmut (Hrsg.) (1992): Medien-Ethik. Opladen: Westdeutscher Verlag.
Hohlfeld, Ralf (2002): Distinktionsversuche im Fernsehjournalismus. Das Verschwinden von Journalismus durch Inszenierung. In: Baum, Achim/Schmidt, Siegfried J. (2002), S. 101-113.
Kapferer, Jean-Noël (1997): Gerüchte: das älteste Massenmedium der Welt. Berlin: Aufbau Taschenbuchverlag.
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Kepplinger, Hans Mathias (2002): Die Kunst der Skandalierung und die Illusion der Wahrheit. München: Olzog.
Klaus, Elisabeth/Lünenborg, Margret (2002): Journalismus: Fakten, die unterhalten – Fiktionen, die Wirklichkeiten schaffen. In: Baum, Achim/Schmidt, Siegfried J. (2002), S. 152-164.
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Leschke, Rainer (2001): Einführung in die Medienethik. München: Fink.
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Merten, Klaus (1999): Einführung in die Kommunikationswissenschaft. Münster: Lit.
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Müller-Ullrich, Burkhard (1996): Medienmärchen: Gesinnungstäter im Journalismus. München: Blessing.
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Strupp, Joe (1999): Amparano fired from Arizona Republic for fake sources. In: Editor & Publisher, 26. August 1999, S. 4.
Terzani, Tiziano (1994): Indien. Stadt der Ratten. In: Der Spiegel, 2. Oktober 1994, S. 176-180.
Wallisch, Gianluca (2000): Kreative Wirklichkeit. In: Message, Nr. 2/2000, S. 84-89.
Wefing, Heinrich (2003): Der talentierte Mr. Blair. Gefälschte Berichte gefährden den Ruf der „New York Times“. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12. Mai 2003, S. 37.
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Weitere Quellen im www:
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Jo!Net: Letzter Zugriff über http://www.jonet.org am 17. Juli 2003.
Journalistik-Journal: Letzter Zugriff über http://www.journalistik-journal.de am 19. Juli 2003.
Michael Born. Letzter Zugriff über http://www.michaelborn.de am 12. Juni 2003.
The Museum of Hoaxes: Letzter Zugriff über http://www.museumofhoaxes.com am 16. Juli 2003.
Netzwerk Medienethik: Letzter Zugriff über http://www.gep.de/medienethik/ am 10. Juli 2003.
Slate, Letzter Zugriff über http://slate.msn.com am 20. Juli 2003.
Transparency: Letzter Zugriff über http://www.transparencynow.com am 17. Juli 2003.
Urban Legends Reference Page: Letzter Zugriff über http://www.urbanlegends.com am 17. Juli 2003.
Das mache ich natürlich nicht. Ich verlange auch keine 40 Euro für eine *.pdf-Version, wie es einige Absolventen bei entsprechenden Internet-"Diensten" tun. Meine Magisterarbeit gibt es über Fernleihe in der Publizistik-Bibliothek der FU Berlin.
Neben den Auszügen auf dieser Website kann ich noch mit einer relativ ausführlichen Literaturliste zum Thema "Journalistische Fälschungen" dienen.
Literatur
Monographien, Anthologien und Aufsätze:Baudrillard, Jean (1978): Agonie des Realen. Berlin: Merve.
Baum, Achim/Schmidt, Siegfried J. (Hrsg.) (2002): Fakten und Fiktionen. Über den Umgang mit Medienwirklichkeiten. 29. Band der Schriftenreihe der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft. Konstanz: UVK.
Bonfadelli, Heinz (1999): Medienwirkungsforschung. Band 1: Grundlagen und theoretische Perspektiven. Konstanz: UVK-Medien.
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Urban Legends Reference Page: Letzter Zugriff über http://www.urbanlegends.com am 17. Juli 2003.
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Medienfake-Typologie
herr denes, 22:25Uhr
Michael Born ist nicht gleich Tom Kummer und Janet Cooke nicht gleich Marie-Monique Robin. Was diese vier Journalisten gemeinsam haben? Ein Fake; sie wurde jeweils dadurch bekannt, dass sie einen Beitrag (manche sogar mehrere) veröffentlicht haben, in dem sie erfunden oder gelogen haben. Für viele Medienbeobachter gehören sie damit in einen Topf, zur Paria eines ethischen Standards verpflichteten Berufsstandes. Doch Gleichmacherei hilft nicht bei der Ursachenforschung und deswegen enthält meine Magisterarbeit eine Typologie journalistischer Fakes.
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Behandelte Themen
herr denes, 01:56Uhr
"Mehr als nur Content" lautet eine meiner Devisen. Gute Themen sind solche, die sich vom Einheitsbrei des Aufmerksamkeitszwangjournalismus abheben, die sich so verarbeiten lassen, dass der Leser, Hörer oder Zuschauer auch nach dem ersten Absatz noch das Interesse daran hat, das mit vielen Teasern aufgebaut wurde. Mehr noch: Gute Themen brauchen keine Teaser.
Ob ich diesem Anspruch bislang gerecht werden konnte, müssen andere beurteilen, hier kommt zur Einschätzung die Übersicht einiger von mir behandelter Themen:
Print-Magazine
"Isch schwör...!" New German Pidgin, die Evaluation eines Deutsch-Türkischen Mischcodes. (1999)
"Polybandie" Der Trend zur Drittband. Über Norman Cook, Mike Patton und andere polygame Musiker. (1999)
"Von Kaffeetassen und deutschen Schäferhunden." Unterwegs mit einem Hoteltesterteam in Berlin. (2002)
"Der Zwischenfall" Mitten in Berlin: Ein Mann rutscht zwischen Zug und Bahnsteigkante. Und stirbt daran. (1998/2001)
"Schlagfertigkeit = Vorher wissen, was passiert." Über die wachsende Bedeutung der Antizipationsforschung in der Kommunikation.
"No more 9-to-5" Zeitumstellung bei der biologischen Uhr. Der Mensch lebt zunehmend "später". (2002)
"Das Phantom" Über Trent Reznor, den Kopf der Band Nine Inch Nails und die Konsequenz einer Selbstinszenierung im Allgemeinen. (1999)
Interviews u.a. mit Underworld, Lemonbabies, Waltari, Alexi Lalas, Rammstein.
Radio
"Und dann hatte ich einfach nichts mehr..." Christian H. aus Hannover. Wie ein Blinder Radio hört und dazu Keyboard spielt. (1997)
"Regen" Eine Stunde Tristesse. Oder warum Regenschirmträger die grimmigeren Passanten sind.(1996)
"Name-walking" Wie die Straßen zu ihren Namen kommen und warum das a bei Hausnummern manchmal groß und manchmal klein geschrieben wird. (1997)
"Stigma Legasthenie" Interview mit der Psychologin Hannelore Schermeleh-Solbrig über Legastheniker, Dyslektiker und andere Lese-Rechtschreib-Geschwächte. (1997)
Interview u.a. mit Peter Lustig (Löwenzahn).
Online
"Wie sag ich's meinem Teenie?" Poplyrics im Mainstream des ausgehenden 20.Jahrhunderts. (1999)
"Access-Infarkt" Verschwörungstheorie über vierstellige Zugangscodes. (2000)
"Windhunde im Portfolio" Über die durch das www neu gewonnene Cyber-Ästhetik des Schmuddelressorts Sportwetten. (2002)
Reviews u.a. zu Tool, Fetish, The Gathering, Waltari, Fear Factory, Muse, Suburban Tribe, Alessandro Baricco, David Lynch's "Straight Story".
Betreuung des Specials "Finweek" (2001), Ressortleitung ("FACTION").
Volontariat
Reportagen über
Ob ich diesem Anspruch bislang gerecht werden konnte, müssen andere beurteilen, hier kommt zur Einschätzung die Übersicht einiger von mir behandelter Themen:
Print-Magazine
"Isch schwör...!" New German Pidgin, die Evaluation eines Deutsch-Türkischen Mischcodes. (1999)
"Polybandie" Der Trend zur Drittband. Über Norman Cook, Mike Patton und andere polygame Musiker. (1999)
"Von Kaffeetassen und deutschen Schäferhunden." Unterwegs mit einem Hoteltesterteam in Berlin. (2002)
"Der Zwischenfall" Mitten in Berlin: Ein Mann rutscht zwischen Zug und Bahnsteigkante. Und stirbt daran. (1998/2001)
"Schlagfertigkeit = Vorher wissen, was passiert." Über die wachsende Bedeutung der Antizipationsforschung in der Kommunikation.
"No more 9-to-5" Zeitumstellung bei der biologischen Uhr. Der Mensch lebt zunehmend "später". (2002)
"Das Phantom" Über Trent Reznor, den Kopf der Band Nine Inch Nails und die Konsequenz einer Selbstinszenierung im Allgemeinen. (1999)
Interviews u.a. mit Underworld, Lemonbabies, Waltari, Alexi Lalas, Rammstein.
Radio
"Und dann hatte ich einfach nichts mehr..." Christian H. aus Hannover. Wie ein Blinder Radio hört und dazu Keyboard spielt. (1997)
"Regen" Eine Stunde Tristesse. Oder warum Regenschirmträger die grimmigeren Passanten sind.(1996)
"Name-walking" Wie die Straßen zu ihren Namen kommen und warum das a bei Hausnummern manchmal groß und manchmal klein geschrieben wird. (1997)
"Stigma Legasthenie" Interview mit der Psychologin Hannelore Schermeleh-Solbrig über Legastheniker, Dyslektiker und andere Lese-Rechtschreib-Geschwächte. (1997)
Interview u.a. mit Peter Lustig (Löwenzahn).
Online
"Wie sag ich's meinem Teenie?" Poplyrics im Mainstream des ausgehenden 20.Jahrhunderts. (1999)
"Access-Infarkt" Verschwörungstheorie über vierstellige Zugangscodes. (2000)
"Windhunde im Portfolio" Über die durch das www neu gewonnene Cyber-Ästhetik des Schmuddelressorts Sportwetten. (2002)
Reviews u.a. zu Tool, Fetish, The Gathering, Waltari, Fear Factory, Muse, Suburban Tribe, Alessandro Baricco, David Lynch's "Straight Story".
Betreuung des Specials "Finweek" (2001), Ressortleitung ("FACTION").
Volontariat
Reportagen über
- "VIP für einen Abend - mit dem Limousinenservice durch Berlin";
"Hobby Musik";
"Afrika-Cup in Berlin".
- "Plötzlicher Herztod im Sport";
"Touri-Steuer für Berlin?";
"Brandeburg auf der Grünen Woche" (Ü-Wagen).
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Jobs
herr denes, 01:47Uhr
Ich bin Volontär an der ems - ELECTRONIC MEDIA SCHOOL/SCHULE FÜR ELEKTRONISCHE MEDIEN in Potsdam-Babelsberg. Das Volontariat dauert noch bis zum Frühjahr 2005.
So schaue ich meistens, wenn ich in der Journalistenschule bin. Man nennt es: An seine Grenzen stoßen....
Acht [lange] Jahre war ich davor als Nachtzugbegleiter aktiv. Liegewagen, Schlafwagen, Reiseleiter, Zugschaffner.
Das war prägend. Und hat auch manchmal Spaß gemacht.
Über das Zugfahren habe ich einmal ein Essay geschrieben:
Trainwalk [partiell fiktional - wie so vieles im Leben]
Rot und weiß angestrichen, 26,4 Meter lang, 1967 gebaut, 1998 modernisiert,. 33 Betten oder alternativ 33 Sitze, ein Gang aus Holzfurnitur mit 14 Türen. Mein Arbeitsplatz ist seit sechs Jahren eine fahrende Hoteleinrichtung wie es die Gewerkschaft ausdrückt. Schlafwagenschaffner ist einer dieser Jobs, mit denen man als Student angeben kann, weil er für die meisten Gesprächspartner die Symbiose aus Herumkommen, Menschen kennenlernen und frei sein verkörpert. Mit Freiheit fangen meine Fahrten nie an, es ist mehr die Vorbereitung eines Schauspielers auf eine Theateraufführung, die ich im Betriebsbahnhof erledige. Nur mit sehr viel mehr Schweiß verbunden, als wolle jeder Tropfen meine intellektuelle Auslegung dieser Tätigkeit trüben. Ich habe Gurte arretiert, Betten kontrolliert, Wäsche gezählt, Kaffee ge-kocht und Sanitäranlagen instandgesetzt, als sich das Rangierobjekt (ein Zug, der noch keine Gäste hat) in Richtung Abfahrtsbahnhof in Bewegung setzt. Erst kurz vorher zog ich mein Ehrenkleid samt Fliege an, bereitete meine so wichtig aussehende Schreibmappe vor, die Formulare erhält, über die ich bei jedem Bezirksämtler lachen würde, machte mich fertig für den ersten Kontakt mit meinen Kunden.
Hinfahrt - der Abend
Ein paar Stunden später sind die Leiden publikumsloser Schufterei vergessen. Jedes Bücken, jeder Gang durch den Wagen und natürlich jedes herausgeklappte Bett dürfen ihre Wirkung nicht verfehlen : Respekt, Mitleid und Unverständnis. Für die extreme Verbindung unterschiedlichster Tätigkeiten. „Der Schlafwagenschaffner - ein Mann mit 73 Berufen“, prangte es in einem der Wagen von einem Zettel, der im Dienstabteil hing. „Kellner, Hotelier, Seelsorger, Drogist, Koch“, eine Auswahl dieses trefflichen Pamphlets, daß mit seinem knallorange-sofabraunem Outfit eindeutig den Siebzigern entsprungen sein mußte. Es stammte also aus der Zeit, in der man als Schaffner „noch wer war, Geld hatte“, wie mein Kollege Peter immer zu erzählen weiß. „Damals, vor zwanzig Jahren, standen die Leute noch mit Hundertmarkscheinen am Bahnhof Zoo und bettelten darum, mitgenommen zu werden.“ Besser, daß ich diese Zeiten in Deutschlands Nachtzügen nie miterleben durfte, sonst würde ich kaum eine dieser würdeloser Situationen, wie sie sich auch auf dieser Fahrt nach Mittelitalien abspielen, ohne eine Gastbeschwerde überstehen. Es sind diese vierzig bis hundert Sekunden, in denen die Gäste vor ihrem Abteil stehen, einen dabei beobachten, wie man ihre Betten aus der Wand holt und arretiert und sich genötigt fühlen, mit einem zu sprechen. Die Nötigung geht meist vom Schaffner selber aus, weil es die größte Chance ist, ein persönliches Verhältnis zum Gast aufzubauen und damit den Wiedererkennungswert, die Sicherung von Zufriedenheit und Spendabilität, zu erhöhen. So gut diese Überbrückungsgespräche über das Urlaubsziel, den Retriever oder die Blasenschwäche des nun auch schon wieder strullenden Ehegatten auch laufen können, entstehen beim Scheitern des Small-Talks unendlich lang erscheinende Sekunden des Schweigens auf der Schneide zwischen meiner Trinkgelderwartung und dem Geiz der Spielverderber. Die hohe Kunst, den Gast von der eigenen intellektuellen Überqualifikation für diese Arbeit zu überzeugen, wird bei Vollendung oft genug entlohnt, deswegen muß ich das Risiko schweigender Penetration immer in Kauf nehmen. Wieder und wieder, zwischen schnellen Bieren und verdrießlichen Snacks, elf Abteile - 25 Gäste lang. Es ist nicht allein Profitgier, die den Schaffner zum Entertainer macht, es ist auch der Wunsch, aus der Routine auszubrechen. Man ist am Arbeitsplatz gefangen, macht auf jeder Fahrt das Gleiche und weiß, daß man einen an sich guten Job erwischt hat. Das kann einen verrückt machen, wenn man sich nicht ein Spielchen sucht. Und abends auf der Hinfahrt ist mein Spiel das Tip-Samen-Sähen. Nach zwei Stunden legt sich der Trubel, alle Betten sind umgeklappt, die Papiere schnell geschrieben. Die erste Zigarette schmeckt wie nach einer opulenten Mahlzeit, ein Schluck aus der Flasche mit dem inzwischen schalen Begrüßungssekt spendet neuen Arbeitsmut. Und meistens kommt gerade in diesem Augenblick einer dieser netten Mittsechziger Ehemänner. „Haben Sie ´nen Klaren ? Ich zahl´den gleich, brauchen Sie nicht auf die Rechnung zu schreiben ! Danke, sagen Sie, fahren Sie bis nach Italien mit ? Ach, und gleich wieder zurück ? Aber Sie haben ja Pause, naja, vier Stunden immerhin. Mein Neffe hat neben dem Studium als Nachtportier gearbeit, der hatte eigentlich den gleichen Job wie Sie, haha. Haben Sie noch einen ? Danke, zahl´ ich wieder sofort, schön kalt das Zeug. Wir fahren schon seit sechzehn Jahren mit diesem Zug, aber Sie sind wirklich der netteste Schaffner. Wissen Sie, meine Frau, die meckert, wenn ich im Urlaub trinke, aber ich fahr ja jetzt noch nicht mit dem Auto. Ihre Freundin ist auch nicht sehr begeistert über die Fahrerei, was? Naja, die Weiber, man kennt sie ja. Was trinken Sie ? Ach so, nicht im Dienst, aber Sie können doch auch ´n bißchen schlafen, kommen Sie, ich geb´ Ihnen einen aus. So, genau, zwei Klare und der Rest ist für Sie !“ Wenn diese Viertelstunde dann überstanden ist, hat man meist schon wieder das Geld eingenommen, das man auf der Fahrt ausgibt. Schaffner - Beruf Nr.62: Barkeeper. Allerdings mit der Besonderheit, daß man den Gast (zusammen mit seiner Frau) am nächsten Morgen wieder sieht. Meine Diskretion lassen sich diese meine Lieblingsgäste oft einiges kosten, als Gegenleistung gebe ich meinem Kunden das Gefühl, er sei der Einzige, mit dem ich solch ein „Privatgespräch“ überhaupt führen würde. Jetzt kann ich zufrieden die Frühstücke für den nächsten Morgen vorbereiten, mit den Kollegen quatschen, etwas Musik hören und mich für ein paar Stunden auf die Pritsche legen. Die Pritsche, so nennen Schaffner, die sich gerne der Fernfahrerterminologie bedienen, jenes etwa Eins-Vierzig lange Verlängerungsstück zum Schaffnersitz am Ende des Ganges, das zu einer Liege ausgeklappt werden kann, deren größter Fehler die Positionierung vor einer der beiden Waggontoiletten ist. Ich habe ´mal ein Essay über die unterschiedlichen Nebengeräusche des Wasserlassens bei Mann und Frau verfasst, dieses dann aber verloren. Es war sehr treffend formuliert und trug eine gewichtige soziokulturelle Komponente.
Hinfahrt - der Morgen
Es spielt überhaupt keine Rolle, wann ein Schlaf- und Liegewagenzug sein Ziel erreicht, mindestens zwei Abteile sind immer schon um fünf Uhr wach. Sie rütteln am schnarchenden Schaffner, der nach Stunden endlich eine erträgliche Stellung auf der Pritsche gefunden hat, um für eine Stunde einzunicken. „Haha, Sie sind ja eingeschlafen !“, wie vom Triumph eines Lehrers, der einen Abschreiber erwischt hat, ermuntert, kommt der Vorschlag zur Wiedergutmachung prompt : „Können wir schon Kaffee haben ?“ Am Morgen hat der Job wenig von Schauspielerei, höchstens man versetzt sich in die Rolle einer gestreßten Bedienung in einem überfüllten Straßencafé an der Piazza Navona. Jeder Gast kriegt ein Frühstück samt durchaus erträglichem Kaffee, Tee oder Kakao. Frische Brötchen nahm der Zug Nachts auf den Weg an die Rivieraküste mit. Jetzt bleibt nicht viel Zeit zur Gipfelschau in den vorbeirasenden Südalpen, denn auch wenn wir unser Ziel erst am Mittag erreichen, werden alle Gäste zwischen Acht und Neun Uhr ihre Sitze wiederhaben und ihr Frühstück vorgesetzt bekommen wollen. Wenn die Körbchen Teller und Tassen fertig sind, kann die nervliche Leistungsshow beginnen. „Hallo !“, tönt es aus der 32. „Haben Sie noch ein bißchen Kaffee ?“ Die gierigen Blicke des älteren Ehepaars aus dem Nebenabteil verheißen ebenfalls nicht Gutes. „Denken Sie noch an uns ?“ Was, die hatten doch schon ihre ersten Tassen ? Meine Argumentation muß sitzen. „Wissen Sie, das ist wie zu Kriegszeiten, erst kriegt jeder einmal und dann gibt´s den Nachschlag.“ „Ja“, antwortet der tatsächlich kriegserprobte Gast eingeschüchtert, „ich wollte ja nur noch einmal nachfragen !“ Typisch, erst brauchen sie ´ne halbe Stunde, um wach zu werdenund dann können sie sich keine fünf Minuten gedulden. Und dann dieser freche Bengel, von 15 Stunden Fahrzeit Drei Stunden auf dem Gang toben, brüllen, stören- scheiß antiautoritäre Erziehung. „Läßt Du mich ´mal vorbei ?“ „Kevin, mein Schatz, läßt Du den Onkel mal vorbei ?“ Vielen Dank, inzwischen bin ich längst in der 51, um die Betten einzuklappen. Fließt der Schweiß, gilt es, die optische Gunst der Stunde zu nutzen. „Haben Sie gut geschlafen ?“; vorgetäuschte Anteilnahme als trinkgeldfördernde Maßnahme, die Antwort als unvermeidliche Konsequenz. „Ach, an und für sich ist es schon sehr ungewohnt, also im ICC schläft man besser !“ „Was Sie nicht sagen - ich wußte gar nicht, daß der ICE nachts fährt ?“ „Doch, der ICC fährt nachts.“ Eine Tür weiter die nächste Grausamkeit: „So, jetzt dürfen Sie auch bei uns die Betten machen und das Frühstück bringen. Sind wir eigentlich pünktliche ?“ „Nein, wir haben drei Minuten Verspätung !“ „Oh, aber das ist doch nicht so dramatisch ?“
So schaue ich meistens, wenn ich in der Journalistenschule bin. Man nennt es: An seine Grenzen stoßen....
Acht [lange] Jahre war ich davor als Nachtzugbegleiter aktiv. Liegewagen, Schlafwagen, Reiseleiter, Zugschaffner.
Das war prägend. Und hat auch manchmal Spaß gemacht.
Über das Zugfahren habe ich einmal ein Essay geschrieben:
Trainwalk [partiell fiktional - wie so vieles im Leben]
Rot und weiß angestrichen, 26,4 Meter lang, 1967 gebaut, 1998 modernisiert,. 33 Betten oder alternativ 33 Sitze, ein Gang aus Holzfurnitur mit 14 Türen. Mein Arbeitsplatz ist seit sechs Jahren eine fahrende Hoteleinrichtung wie es die Gewerkschaft ausdrückt. Schlafwagenschaffner ist einer dieser Jobs, mit denen man als Student angeben kann, weil er für die meisten Gesprächspartner die Symbiose aus Herumkommen, Menschen kennenlernen und frei sein verkörpert. Mit Freiheit fangen meine Fahrten nie an, es ist mehr die Vorbereitung eines Schauspielers auf eine Theateraufführung, die ich im Betriebsbahnhof erledige. Nur mit sehr viel mehr Schweiß verbunden, als wolle jeder Tropfen meine intellektuelle Auslegung dieser Tätigkeit trüben. Ich habe Gurte arretiert, Betten kontrolliert, Wäsche gezählt, Kaffee ge-kocht und Sanitäranlagen instandgesetzt, als sich das Rangierobjekt (ein Zug, der noch keine Gäste hat) in Richtung Abfahrtsbahnhof in Bewegung setzt. Erst kurz vorher zog ich mein Ehrenkleid samt Fliege an, bereitete meine so wichtig aussehende Schreibmappe vor, die Formulare erhält, über die ich bei jedem Bezirksämtler lachen würde, machte mich fertig für den ersten Kontakt mit meinen Kunden.
Hinfahrt - der Abend
Ein paar Stunden später sind die Leiden publikumsloser Schufterei vergessen. Jedes Bücken, jeder Gang durch den Wagen und natürlich jedes herausgeklappte Bett dürfen ihre Wirkung nicht verfehlen : Respekt, Mitleid und Unverständnis. Für die extreme Verbindung unterschiedlichster Tätigkeiten. „Der Schlafwagenschaffner - ein Mann mit 73 Berufen“, prangte es in einem der Wagen von einem Zettel, der im Dienstabteil hing. „Kellner, Hotelier, Seelsorger, Drogist, Koch“, eine Auswahl dieses trefflichen Pamphlets, daß mit seinem knallorange-sofabraunem Outfit eindeutig den Siebzigern entsprungen sein mußte. Es stammte also aus der Zeit, in der man als Schaffner „noch wer war, Geld hatte“, wie mein Kollege Peter immer zu erzählen weiß. „Damals, vor zwanzig Jahren, standen die Leute noch mit Hundertmarkscheinen am Bahnhof Zoo und bettelten darum, mitgenommen zu werden.“ Besser, daß ich diese Zeiten in Deutschlands Nachtzügen nie miterleben durfte, sonst würde ich kaum eine dieser würdeloser Situationen, wie sie sich auch auf dieser Fahrt nach Mittelitalien abspielen, ohne eine Gastbeschwerde überstehen. Es sind diese vierzig bis hundert Sekunden, in denen die Gäste vor ihrem Abteil stehen, einen dabei beobachten, wie man ihre Betten aus der Wand holt und arretiert und sich genötigt fühlen, mit einem zu sprechen. Die Nötigung geht meist vom Schaffner selber aus, weil es die größte Chance ist, ein persönliches Verhältnis zum Gast aufzubauen und damit den Wiedererkennungswert, die Sicherung von Zufriedenheit und Spendabilität, zu erhöhen. So gut diese Überbrückungsgespräche über das Urlaubsziel, den Retriever oder die Blasenschwäche des nun auch schon wieder strullenden Ehegatten auch laufen können, entstehen beim Scheitern des Small-Talks unendlich lang erscheinende Sekunden des Schweigens auf der Schneide zwischen meiner Trinkgelderwartung und dem Geiz der Spielverderber. Die hohe Kunst, den Gast von der eigenen intellektuellen Überqualifikation für diese Arbeit zu überzeugen, wird bei Vollendung oft genug entlohnt, deswegen muß ich das Risiko schweigender Penetration immer in Kauf nehmen. Wieder und wieder, zwischen schnellen Bieren und verdrießlichen Snacks, elf Abteile - 25 Gäste lang. Es ist nicht allein Profitgier, die den Schaffner zum Entertainer macht, es ist auch der Wunsch, aus der Routine auszubrechen. Man ist am Arbeitsplatz gefangen, macht auf jeder Fahrt das Gleiche und weiß, daß man einen an sich guten Job erwischt hat. Das kann einen verrückt machen, wenn man sich nicht ein Spielchen sucht. Und abends auf der Hinfahrt ist mein Spiel das Tip-Samen-Sähen. Nach zwei Stunden legt sich der Trubel, alle Betten sind umgeklappt, die Papiere schnell geschrieben. Die erste Zigarette schmeckt wie nach einer opulenten Mahlzeit, ein Schluck aus der Flasche mit dem inzwischen schalen Begrüßungssekt spendet neuen Arbeitsmut. Und meistens kommt gerade in diesem Augenblick einer dieser netten Mittsechziger Ehemänner. „Haben Sie ´nen Klaren ? Ich zahl´den gleich, brauchen Sie nicht auf die Rechnung zu schreiben ! Danke, sagen Sie, fahren Sie bis nach Italien mit ? Ach, und gleich wieder zurück ? Aber Sie haben ja Pause, naja, vier Stunden immerhin. Mein Neffe hat neben dem Studium als Nachtportier gearbeit, der hatte eigentlich den gleichen Job wie Sie, haha. Haben Sie noch einen ? Danke, zahl´ ich wieder sofort, schön kalt das Zeug. Wir fahren schon seit sechzehn Jahren mit diesem Zug, aber Sie sind wirklich der netteste Schaffner. Wissen Sie, meine Frau, die meckert, wenn ich im Urlaub trinke, aber ich fahr ja jetzt noch nicht mit dem Auto. Ihre Freundin ist auch nicht sehr begeistert über die Fahrerei, was? Naja, die Weiber, man kennt sie ja. Was trinken Sie ? Ach so, nicht im Dienst, aber Sie können doch auch ´n bißchen schlafen, kommen Sie, ich geb´ Ihnen einen aus. So, genau, zwei Klare und der Rest ist für Sie !“ Wenn diese Viertelstunde dann überstanden ist, hat man meist schon wieder das Geld eingenommen, das man auf der Fahrt ausgibt. Schaffner - Beruf Nr.62: Barkeeper. Allerdings mit der Besonderheit, daß man den Gast (zusammen mit seiner Frau) am nächsten Morgen wieder sieht. Meine Diskretion lassen sich diese meine Lieblingsgäste oft einiges kosten, als Gegenleistung gebe ich meinem Kunden das Gefühl, er sei der Einzige, mit dem ich solch ein „Privatgespräch“ überhaupt führen würde. Jetzt kann ich zufrieden die Frühstücke für den nächsten Morgen vorbereiten, mit den Kollegen quatschen, etwas Musik hören und mich für ein paar Stunden auf die Pritsche legen. Die Pritsche, so nennen Schaffner, die sich gerne der Fernfahrerterminologie bedienen, jenes etwa Eins-Vierzig lange Verlängerungsstück zum Schaffnersitz am Ende des Ganges, das zu einer Liege ausgeklappt werden kann, deren größter Fehler die Positionierung vor einer der beiden Waggontoiletten ist. Ich habe ´mal ein Essay über die unterschiedlichen Nebengeräusche des Wasserlassens bei Mann und Frau verfasst, dieses dann aber verloren. Es war sehr treffend formuliert und trug eine gewichtige soziokulturelle Komponente.
Hinfahrt - der Morgen
Es spielt überhaupt keine Rolle, wann ein Schlaf- und Liegewagenzug sein Ziel erreicht, mindestens zwei Abteile sind immer schon um fünf Uhr wach. Sie rütteln am schnarchenden Schaffner, der nach Stunden endlich eine erträgliche Stellung auf der Pritsche gefunden hat, um für eine Stunde einzunicken. „Haha, Sie sind ja eingeschlafen !“, wie vom Triumph eines Lehrers, der einen Abschreiber erwischt hat, ermuntert, kommt der Vorschlag zur Wiedergutmachung prompt : „Können wir schon Kaffee haben ?“ Am Morgen hat der Job wenig von Schauspielerei, höchstens man versetzt sich in die Rolle einer gestreßten Bedienung in einem überfüllten Straßencafé an der Piazza Navona. Jeder Gast kriegt ein Frühstück samt durchaus erträglichem Kaffee, Tee oder Kakao. Frische Brötchen nahm der Zug Nachts auf den Weg an die Rivieraküste mit. Jetzt bleibt nicht viel Zeit zur Gipfelschau in den vorbeirasenden Südalpen, denn auch wenn wir unser Ziel erst am Mittag erreichen, werden alle Gäste zwischen Acht und Neun Uhr ihre Sitze wiederhaben und ihr Frühstück vorgesetzt bekommen wollen. Wenn die Körbchen Teller und Tassen fertig sind, kann die nervliche Leistungsshow beginnen. „Hallo !“, tönt es aus der 32. „Haben Sie noch ein bißchen Kaffee ?“ Die gierigen Blicke des älteren Ehepaars aus dem Nebenabteil verheißen ebenfalls nicht Gutes. „Denken Sie noch an uns ?“ Was, die hatten doch schon ihre ersten Tassen ? Meine Argumentation muß sitzen. „Wissen Sie, das ist wie zu Kriegszeiten, erst kriegt jeder einmal und dann gibt´s den Nachschlag.“ „Ja“, antwortet der tatsächlich kriegserprobte Gast eingeschüchtert, „ich wollte ja nur noch einmal nachfragen !“ Typisch, erst brauchen sie ´ne halbe Stunde, um wach zu werdenund dann können sie sich keine fünf Minuten gedulden. Und dann dieser freche Bengel, von 15 Stunden Fahrzeit Drei Stunden auf dem Gang toben, brüllen, stören- scheiß antiautoritäre Erziehung. „Läßt Du mich ´mal vorbei ?“ „Kevin, mein Schatz, läßt Du den Onkel mal vorbei ?“ Vielen Dank, inzwischen bin ich längst in der 51, um die Betten einzuklappen. Fließt der Schweiß, gilt es, die optische Gunst der Stunde zu nutzen. „Haben Sie gut geschlafen ?“; vorgetäuschte Anteilnahme als trinkgeldfördernde Maßnahme, die Antwort als unvermeidliche Konsequenz. „Ach, an und für sich ist es schon sehr ungewohnt, also im ICC schläft man besser !“ „Was Sie nicht sagen - ich wußte gar nicht, daß der ICE nachts fährt ?“ „Doch, der ICC fährt nachts.“ Eine Tür weiter die nächste Grausamkeit: „So, jetzt dürfen Sie auch bei uns die Betten machen und das Frühstück bringen. Sind wir eigentlich pünktliche ?“ „Nein, wir haben drei Minuten Verspätung !“ „Oh, aber das ist doch nicht so dramatisch ?“
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Medienfake-Geschichte
herr denes, 01:39Uhr
Fälschungen, Fakes gehören seit seinen Anfangstagen zum Journalismus. Einen relativ umfangreichen Überblick über die Geschichte der Erfindungen in redaktionellen Beiträgen gibt der entsprechende Abschnitt aus der Magisterarbeit von Benjamin Denes. Die im Aufsatz gemachten Literaturangaben mailt Ihnen der Autor gerne auf Anfrage zu.
Eine kurze Kulturgeschichte der journalistischen Fälschung
"Nachrichtenfälscher sind am Werk, seitdem es die Presse gibt", schreibt Haller (2000a: 68), auch weil es früher für die Rezipienten noch schwerer war Fakes als solche auszumachen. Zu den prominenten Produzenten des frühen fiktionalen Journalismus zählten Edgar Allen Poe, der in einem im Jahre 1844 in der New York Sun erschienenen Artikel die erste Atlantiküberquerung in einem Heißluftballon um 134 Jahre vorwegnahm (Ulfkotte 2001: 11) und Mark Twain, der sich wie Poe vor seiner schriftstellerischen Karriere als Journalist bemühte. Er griff die Legende von einem versteinerten Mann auf und narrte damit 1861 die Leser der Territorial Enterprise in Virginia (Ulfkotte 2001: 13). Auch am Anfang des 20.Jahrhunderts gab es Fälscher, wie den Reporter Ben Hecht, der das Chicago Daily Journal mit Schlagzeilen versorgte, "(…)die die Konkurrenz erblassen ließen. ‚Erdbeben zerreißt Chicago' stand in riesigen Lettern über einem vier Spalten breiten Photo der großen Kluft, die das Beben in den Lincoln Parc Beach gerissen haben sollte. Ganze zwei Stunden hatten Hecht und sein Photograph im Sand gegraben, um ein möglichst überzeugendes Photo zu schießen." (Mayer 1998: 84)
In Deutschland gilt als eines der ersten Fakes die von der Hamburger Zeitschrift Minerva zwischen 1797 und 1799 lancierte Legende der sogenannten "Potemkinschen Dörfer" (Ulfkotte 2001: 74). Als eine frühe Form des freien Mitarbeiters betätigte sich Arthur Schütz, der Erfinder des "Grubenhundes" (vgl. Mayer 1998: 23f.), in dem er der Wiener Neuen Freien Presse wiederholt erfundene Meldungen zukommen ließ. "Sein stärkstes Stück erschien am 18. November 1911 - ein Bericht über ein angebliches Erdbeben im Ostrauer Kohlerevier, in dem es hieß, dass der "im Laboratorium schlafende Grubenhund schon eine halbe Stunde vor Beginn des Bebens auffallende Zeichen größter Unruhe gab." Jeder halbwegs informierte Zeitgenosse hätte wissen müssen, dass in der Bergwerkersprache der "Hund" eine handgezogene Lore bedeutete." (Haller 2000a: 69)
In dieser Zeit setzten sich auch im deutschen Sprachraum mediale Fakes mehr und mehr durch. Erich Kästner, der in seinem Roman "Fabian" auch das Ausschmücken von Zeitungsmeldungen mit erfundenen Tatsachen beschreibt, sagte nach seiner Zeit als angestellter Redakteur: "Meldungen, deren Unwahrheit nicht oder erst nach Wochen festgestellt werden kann, sind wahr" (Kästner zit. nach Mayer 1998: 87).
Ohne im Sinne der in der vorliegenden Untersuchung geltenden Definition ein Fake zu sein, darf in dieser Chronologie nicht die von Orson Wells geschriebene Hörspielfassung "Krieg der Welten" fehlen. Die auf einem Roman von H.G. Wells aufbauende Radiosendung wurde im Oktober 1938 vom Sender CBS von New York aus in die gesamten USA übertragen. Das Hörspiel handelte von der Invasion von Marsmenschen in New Jersey und wurde geschickt in das laufende Programm integriert, es gab Live-Schaltungen, Expertisen und sich permanent verändernde Nachrichten, gewissermaßen im Stile der "Breaking News" von CNN. Unklar ist bis heute, inwieweit die Massenpanik, welche die Ausstrahlung von "Krieg der Welten" im Einzugsgebiet von CBS ausgelöst haben soll, wirklich stattgefunden hat (vgl. Mayer 1998: 131ff.).
Sprunghaft angestiegen ist die Anzahl der enttarnten Elaborate des fiktionalen Journalismus seit Anfang der Siebzigerjahre, über die Gründe wird im nächsten Kapitel zu sprechen sein. Ramonet (1999) sieht die modernen Gesellschaften in der "Kommunikationsfalle" und vermutet die Ursache in einer veränderte Auffassung von Journalismus in den letzten dreißig Jahren: "[V]erschiedene Gründe - technologischer, politischer, wirtschaftlicher und rhetorischer Art - haben mitgewirkt" (Ramonet 1999: 55). Man kann diese Entwicklung am veränderten Realitätsempfinden der Rezipienten messen: "In unserem intellektuellen Umfeld zählt vornehmlich die mediale Wahrheit. Welches ist diese Wahrheit? Wenn Presse, Radio und Fernsehen hinsichtlich eines Ereignisses erklären, etwas sei wahr, dann steht fest, dass es auch wahr ist; selbst wenn es nicht wahr ist. Denn wahr ist fortan das, was die Gesamtheit der Medien für wahr erklärt." (Ramonet 1999: 57)
Diese Aussage bezieht sich nicht nur auf journalistische Fälschungen, sie schließt auch fiktionale Inhalte ein, die von PR oder Politikern lanciert werden. Dennoch kann auch für den fiktionalen Journalismus gelten, dass seine Elaborate als wahr gelten, solange sie von den Medien (und sei es nur das eine, das Fake veröffentlichende) für wahr erklärt werden. "Fälschungen haben in einer durch und durch öffentlichkeitsorientierten Welt enorme strategische Bedeutung", schreibt Müller-Ullrich (1996: 17), der ebenfalls "politische, wirtschaftliche oder kriminelle Absichten" dahinter vermutet (Müller-Ullrich 1996: 17). Mediale Fakes sind nicht wahr und trotzdem vorstellbar, deswegen können sie für ihre Urheber sehr wertvoll sein: "Heute liegt der Marktwert einer Information in der Anzahl von Personen, die sich für sie interessieren könnten. Diese Zahl hat indes nichts mit der Wahrheit zu tun" (Ramonet 1999: 95).
Mit den Fälschungen nahm auch die Anzahl ihrer Enttarnungen zu. Stellvertretend für die Elaborate jener Fake-Moderne kann die weltweit vermutlich bekannteste journalistische Erfindung als Beispiel dienen: "Jimmy's World" lautete der Titel einer Reportage der jungen Redakteurin Janet Cooke, die im Jahr 1980 bei der Washington Post eingestellt worden war. Sie erhielt im September des gleichen Jahres als einen der ersten Aufträge, dem Gerücht nachzugehen, in einem Krankenhaus der Stadt werde ein achtjähriger Junge behandelt, der heroinabhängig sei (Cooke 1980: Anlage I; vgl. Ulfkotte 2001: 46f.). Cooke suchte vergeblich nach dem Jungen und unterlag dem Reiz, die Geschichte zum Gerücht einfach zu erfinden. Der Erfolg bei den Lesern war beträchtlich und so erhielt sie nicht einmal ein Jahr nach ihrer Anstellung den renommierten Pulitzerpreis. Groß war die Ernüchterung, als sich herausstellte, dass ausgerechnet bei dem Blatt, dass knapp zehn Jahre zuvor die "Watergate-Affäre" aufgedeckt hatte, ein reines Fake erschienen war (vgl. Mayer 1998: 79ff.; Ramonet 1999: 81). Die Fake-Moderne war außerdem von Fälschern wie Christoph Jones, der für die New York Times 1981 erfundene Frontreportagen aus Kambodscha ablieferte (Ramonet 1999: 81) und natürlich von Konrad Kujau und Gerd Heidemann geprägt.
Das bislang bekannteste deutsche Fake und international ebenfalls stark beachtet sind fraglos die sogenannten "Hitler-Tagebücher". Was der stern-Redakteur Heidemann aus einer Idee des Kunstfälschers Kujau gemacht hatte, sollte später sogar den Stoff für den erfolgreichen Kinofilm "Stonk!" liefern und war für die deutsche Presselandschaft ein "Supergau" (Haller 2000a: 68). Am 28. April 1983 erschien der stern mit dem Titel "Hitlers Tagebücher entdeckt". Eben diese hatten Gerd Heidemann und Konrad Kujau gefälscht, insgesamt hatte das Magazin knapp 10 Millionen Mark für das Fake bezahlt. Kujau und Heidemann kamen ins Gefängnis (siehe auch Abschnitt 5.3), die damaligen Chefredakteure Koch und Schmidt mussten ihren Hut nehmen (Ulfkotte 2001: 50f.; Mayer 1998: 151ff.). In der Folgezeit kam es zu Diskussionen über die Mitverantwortung des Journalisten Heidemann an der von Kujau initiierten Fälschung, bei der nicht nur die stern-Redaktion versuchte, das Medienunternehmen und seine(n) Angestellten in der Opferrolle zu präsentieren (vgl. Ulfkotte 2001: 50ff.; Müller-Ullrich 1996: 195). Die "Hitler-Tagebücher", das wird unter anderem das vierte Kapitel dieser Arbeit zeigen, sind jedoch ganz gewiss eine Fälschung im Journalismus, auch wenn bei ihnen der Journalist "nur" als Partner aufgetreten ist. [top]
Zwei weitere Fälscher erregten in Deutschland danach die landesweite Aufmerksamkeit: Zunächst der für Boulevardmagazine wie stern TV arbeitende Filmemacher Michael Born. "In der Zeit von 1990 bis 1995 produzierte und verkaufte Born insgesamt 21 teilweise oder völlig gefälschte TV-Beiträge an die ARD, das ZDF, das Schweizer Fernsehen DRS, SAT 1, RTL, PRO 7 und VOX" (Morgenthaler 2000: 73). Unter den bekanntesten seiner Fakes waren der Beitrag über die vermeintlichen Untriebe des Ku-Klux-Klan in der Eifel (1994), die Reportage über deutsche Katzenjäger (1995) und der Filmbericht über einen von einem Krötensekret abhängigen Junkie (1994) (vgl. u.a. Born 1997: 111-166). Die teilweise äußerst liebevoll angefertigten Film-Fakes brachten ihren Macher ins Gefängnis, weil die Verantwortlichen von stern TV, um nicht selbst verfolgt zu werden, ihn angezeigt hatten. Born veröffentlichte ein Buch über seine Geschichte(n) und begann offensiv mit dem Thema umzugehen. Er wies auf das Mitwissen der gesamten Redaktion von stern TV (inklusive des Moderators Günther Jauch) hin, richtete eine Website ein, von der aus bis heute Videozusammenschnitte der "besten Fakes" verkauft werden.
Im Jahr 2000 wurde Tom Kummer, ein Mitarbeiter des Magazins der Süddeutschen Zeitung, beim Faken erwischt. Er hatte mehrere Interviews mit Prominenten gefälscht, hatte sich einzelne Passagen ausgedacht und andere aus Biographien und älteren Interviews zusammengeklaut. Im Nachhinein (also auf die Enttarnung folgend) unternahm Kummer den Versuch, seine Artikel "als Konzeptkunst zu verkaufen" (Franzetti 2000: 49). Er führte den Begriff des "Borderline-Journalismus" ein (Wolf 2000: 34) und merkte nicht ganz zu Unrecht an, dass Journalisten bei den meisten Interviews die überlangen, nicht wohlgeformten oder fremdsprachigen Antworten ihrer Gesprächspartner verändern würden (vgl. u.a. Ernst 2000). Kummer und auch die damaligen Chefredakteure des SZ-Magazin kostete sein Grenzgängertum zwischen Wirklichkeit und Fiktion den Job.
In den USA gab es in den letzten zehn Jahren eine Reihe weiterer prominenter Fälle des fiktionalen Journalismus, die enttarnt wurden. Stephen Glass, der unter anderem für das New York Times-Magazin und The New Republic fakte, die Kolumnisten Mike Barnicle und Patricia Smith, die vom Boston Globe wegen "news fabricating" entlassen wurden und zuletzt Michael Finkel, den das Magazin der New York Times für das Zusammenführen von mehreren Einzelschicksalen zu einem fiktiven Reportagehelden entließ. Einige der Fälschungen dieser Autoren werden im Rahmen der Typologie journalistischer Fälschungen vorgestellt werden (Kapitel 4).
In einem geschichtlichen Überblick der medialen Fakes muss auch auf die Häufung derselben zu Kriegs- bzw. Krisenzeiten hingewiesen werden. Ramonet (1999) weist auf einige dieser Fälschungen hin, zu denen im Rahmen des Aufstandes in Rumänien die Inszenierung eines Massengrabes in Timisoara zählte. "Die auf weißen Leintüchern aufgereihten Leichen waren nicht die Opfer des Massakers vom 17. Dezember 1989, sondern vielmehr Tote, die man auf dem Armenfriedhof ausgegraben hatte (...)" (Ramonet 1999: 128). Wer die Fälschung initiiert hatte, ist bis heute unklar, fest steht lediglich, dass die Bilder von angeblich 60.000- 70.000 Leichen auf Fernsehkanälen rund um den Globus zu sehen waren, darunter auch ARD, ZDF und RTLplus. Das "Massaker von Timisoara" forderte, wie sich später herausstellte, jedoch "nur" einige Dutzend Todesopfer, in ganz Rumänien waren es 689 (Müller-Ullrich 1996: 145ff.). Im Golfkrieg betätigten sich vor allem die amerikanischen Medien als Mythenmacher, so institutionalisierten sie Symbole wie die Patriot-Rakete, die Gasmaske oder den Tarnkappenbomber als eine Art Füllfake, weil die "echten Kriegsbilder" fehlten (vgl. Ramonet 1999: 139ff). Diese Form der Propaganda gehört nicht zum Kern des Themas, weil derartige Manipulationen in der Regel eher von Militärs und Politikern lanciert werden, dennoch soll an dieser Stelle darauf hingewiesen werden, dass mit dem wachsenden Engagement der Bundeswehr auch in deutschen Medien die Legitimationsfakes zugenommen haben. Die ARD-Dokumentation "Es begann mit einer Lüge" enthüllte beispielsweise reihenweise Fälschungen deutscher Medien im Zusammenhang mit dem Kosovo-Krieg und dem Massaker von Pristina (ARD, 8. Februar 2001).
Die Diskussion über Fiktionalität in der medialen Berichterstattung ist in den jüngeren Vergangenheit auch von einer Reihe von (Pseudo-)Events angeregt worden, die keine reinen Fakes und teilweise auch keine Belege für Faction waren und dennoch die Aufmerksamkeit auf das Thema lenkten. Der tragische Tod von Lady Di führte zu einem medialen "Kurzschlusseffekt (...), bei dem eine Figur aus einem Fortsetzungsroman oder einer Telenovela plötzlich zum Status einer Persönlichkeit aufsteigt, die der Qualitätspresse für würdig befunden wird" (Ramonet 1999: 15). Der von einem Paparazzi und der Yellowpress mitverschuldete Autounfall sorgte für eine Art institutionalisierter Entrüstung, vor allem freute sich das globale Nachrichten-Netzwerk über den ersten Informations-Megaevent, einen Fall "emotioneller Globalisierung" (Ramonet 1999: 15). Schon zuvor war eine fiktionale Blaupause von Dianas Persönlichkeit zum Gegenstand der Berichterstattung geworden, die zur tragischen Heldin gemacht werden sollte.
Zur Gattung der Gerüchte, von denen gerade die zuletzt genannten Mediengattungen gut leben, gehören auch die "self-fulfilling-prophecies". In Deutschland kann man wohl im Zusammenhang mit dem "Fall Joseph" von einer solchen sprechen. Die Bild hatte die Geschichte einer verzweifelten Mutter übernommen, die aus dem Badeunfall ihres kleinen Sohnes die heimtückische Straftat von Neonazis machte. Wenngleich dieser Fall, zumindest in der originären Berichterstattung nicht in den definierten Untersuchungsgegenstand gehört, (weil die Urheberin des Fakes keine Journalistin ist), werden am Beispiel Sebnitz alle Qualitäten deutlich, die fiktionaler Journalismus, hier die Spielart Faction, haben muss. Die Story muss nicht unbedingt wahr sein, sondern in einer Welt x nur vorstellbar. "Wir brauchen kontinuierliche Berichterstattung, wir brauchen Hintergrund. Dann gab es, das muss man auch positiv sehen, bei der Bild-Zeitung die Tendenz, sich ganz kritisch und intensiv mit dem Thema auseinander zu setzen. Das war ja auch nicht immer so. Und dann kommt diese wunderbare Story auf den Tisch. Die ist wie gemalt. Alles passt zusammen: Da ist dieser kleine Junge, die bringen den um, und am Beckenrand stehen 200 Bürger und klatschen Beifall. Das haben wir ja alle vor Augen gesehen. Und das war, um es zynisch zu sagen, viel zu schön, um wahr zu sein." (Weischenberg 2000: 47)
Das Schlimme am Fall Sebnitz ist vor allem die Tatsache, dass die rechtsextremen Kreise in Deutschland dadurch das Thema fiktionaler Journalismus aufs Neue für sich entdeckt haben und in Büchern und Zeitungsartikeln die Presse anprangerten.
Nicht zu vergessen sind schließlich die allzu oft von Fotomontagen illustrierten Gerüchte der Yellowpress über Prominente und vermeintlich Prominente. Es ist durchaus legitim, für eine Untersuchung medialer Fakes die diversen Gerichtsentscheidungen auf Unterlassung, Gegendarstellung oder gar Schmerzensgeld heranzuziehen (siehe auch 5.3). Ein Beispiel aus diesem Feld der medialen Fakes hat dabei wegen der Maßstäbe setzenden Prozesswelle besondere Beachtung erwähnt, nämlich die Berichterstattung über das Liebesleben von Caroline von Monaco (vgl. u.a. Ramonet 1999: 91). Zusammenfassend kann gesagt werden, dass mediale Fakes mit einiger Sicherheit so alt sein dürften wie der Journalismus selbst. Bemerkenswert ist die Anhäufung der enttarnten Fälle in den vergangenen 20 Jahren, die auch eine Zunahme der Fälschungen nahe legt. Die Determinanten für mediale Fakes sollen im kommenden Kapitel daher näher betrachtet werden, genauso ihre kommunikative und gesellschaftliche Wirkung.
Eine kurze Kulturgeschichte der journalistischen Fälschung
"Nachrichtenfälscher sind am Werk, seitdem es die Presse gibt", schreibt Haller (2000a: 68), auch weil es früher für die Rezipienten noch schwerer war Fakes als solche auszumachen. Zu den prominenten Produzenten des frühen fiktionalen Journalismus zählten Edgar Allen Poe, der in einem im Jahre 1844 in der New York Sun erschienenen Artikel die erste Atlantiküberquerung in einem Heißluftballon um 134 Jahre vorwegnahm (Ulfkotte 2001: 11) und Mark Twain, der sich wie Poe vor seiner schriftstellerischen Karriere als Journalist bemühte. Er griff die Legende von einem versteinerten Mann auf und narrte damit 1861 die Leser der Territorial Enterprise in Virginia (Ulfkotte 2001: 13). Auch am Anfang des 20.Jahrhunderts gab es Fälscher, wie den Reporter Ben Hecht, der das Chicago Daily Journal mit Schlagzeilen versorgte, "(…)die die Konkurrenz erblassen ließen. ‚Erdbeben zerreißt Chicago' stand in riesigen Lettern über einem vier Spalten breiten Photo der großen Kluft, die das Beben in den Lincoln Parc Beach gerissen haben sollte. Ganze zwei Stunden hatten Hecht und sein Photograph im Sand gegraben, um ein möglichst überzeugendes Photo zu schießen." (Mayer 1998: 84)
In Deutschland gilt als eines der ersten Fakes die von der Hamburger Zeitschrift Minerva zwischen 1797 und 1799 lancierte Legende der sogenannten "Potemkinschen Dörfer" (Ulfkotte 2001: 74). Als eine frühe Form des freien Mitarbeiters betätigte sich Arthur Schütz, der Erfinder des "Grubenhundes" (vgl. Mayer 1998: 23f.), in dem er der Wiener Neuen Freien Presse wiederholt erfundene Meldungen zukommen ließ. "Sein stärkstes Stück erschien am 18. November 1911 - ein Bericht über ein angebliches Erdbeben im Ostrauer Kohlerevier, in dem es hieß, dass der "im Laboratorium schlafende Grubenhund schon eine halbe Stunde vor Beginn des Bebens auffallende Zeichen größter Unruhe gab." Jeder halbwegs informierte Zeitgenosse hätte wissen müssen, dass in der Bergwerkersprache der "Hund" eine handgezogene Lore bedeutete." (Haller 2000a: 69)
In dieser Zeit setzten sich auch im deutschen Sprachraum mediale Fakes mehr und mehr durch. Erich Kästner, der in seinem Roman "Fabian" auch das Ausschmücken von Zeitungsmeldungen mit erfundenen Tatsachen beschreibt, sagte nach seiner Zeit als angestellter Redakteur: "Meldungen, deren Unwahrheit nicht oder erst nach Wochen festgestellt werden kann, sind wahr" (Kästner zit. nach Mayer 1998: 87).
Ohne im Sinne der in der vorliegenden Untersuchung geltenden Definition ein Fake zu sein, darf in dieser Chronologie nicht die von Orson Wells geschriebene Hörspielfassung "Krieg der Welten" fehlen. Die auf einem Roman von H.G. Wells aufbauende Radiosendung wurde im Oktober 1938 vom Sender CBS von New York aus in die gesamten USA übertragen. Das Hörspiel handelte von der Invasion von Marsmenschen in New Jersey und wurde geschickt in das laufende Programm integriert, es gab Live-Schaltungen, Expertisen und sich permanent verändernde Nachrichten, gewissermaßen im Stile der "Breaking News" von CNN. Unklar ist bis heute, inwieweit die Massenpanik, welche die Ausstrahlung von "Krieg der Welten" im Einzugsgebiet von CBS ausgelöst haben soll, wirklich stattgefunden hat (vgl. Mayer 1998: 131ff.).
Sprunghaft angestiegen ist die Anzahl der enttarnten Elaborate des fiktionalen Journalismus seit Anfang der Siebzigerjahre, über die Gründe wird im nächsten Kapitel zu sprechen sein. Ramonet (1999) sieht die modernen Gesellschaften in der "Kommunikationsfalle" und vermutet die Ursache in einer veränderte Auffassung von Journalismus in den letzten dreißig Jahren: "[V]erschiedene Gründe - technologischer, politischer, wirtschaftlicher und rhetorischer Art - haben mitgewirkt" (Ramonet 1999: 55). Man kann diese Entwicklung am veränderten Realitätsempfinden der Rezipienten messen: "In unserem intellektuellen Umfeld zählt vornehmlich die mediale Wahrheit. Welches ist diese Wahrheit? Wenn Presse, Radio und Fernsehen hinsichtlich eines Ereignisses erklären, etwas sei wahr, dann steht fest, dass es auch wahr ist; selbst wenn es nicht wahr ist. Denn wahr ist fortan das, was die Gesamtheit der Medien für wahr erklärt." (Ramonet 1999: 57)
Diese Aussage bezieht sich nicht nur auf journalistische Fälschungen, sie schließt auch fiktionale Inhalte ein, die von PR oder Politikern lanciert werden. Dennoch kann auch für den fiktionalen Journalismus gelten, dass seine Elaborate als wahr gelten, solange sie von den Medien (und sei es nur das eine, das Fake veröffentlichende) für wahr erklärt werden. "Fälschungen haben in einer durch und durch öffentlichkeitsorientierten Welt enorme strategische Bedeutung", schreibt Müller-Ullrich (1996: 17), der ebenfalls "politische, wirtschaftliche oder kriminelle Absichten" dahinter vermutet (Müller-Ullrich 1996: 17). Mediale Fakes sind nicht wahr und trotzdem vorstellbar, deswegen können sie für ihre Urheber sehr wertvoll sein: "Heute liegt der Marktwert einer Information in der Anzahl von Personen, die sich für sie interessieren könnten. Diese Zahl hat indes nichts mit der Wahrheit zu tun" (Ramonet 1999: 95).
Mit den Fälschungen nahm auch die Anzahl ihrer Enttarnungen zu. Stellvertretend für die Elaborate jener Fake-Moderne kann die weltweit vermutlich bekannteste journalistische Erfindung als Beispiel dienen: "Jimmy's World" lautete der Titel einer Reportage der jungen Redakteurin Janet Cooke, die im Jahr 1980 bei der Washington Post eingestellt worden war. Sie erhielt im September des gleichen Jahres als einen der ersten Aufträge, dem Gerücht nachzugehen, in einem Krankenhaus der Stadt werde ein achtjähriger Junge behandelt, der heroinabhängig sei (Cooke 1980: Anlage I; vgl. Ulfkotte 2001: 46f.). Cooke suchte vergeblich nach dem Jungen und unterlag dem Reiz, die Geschichte zum Gerücht einfach zu erfinden. Der Erfolg bei den Lesern war beträchtlich und so erhielt sie nicht einmal ein Jahr nach ihrer Anstellung den renommierten Pulitzerpreis. Groß war die Ernüchterung, als sich herausstellte, dass ausgerechnet bei dem Blatt, dass knapp zehn Jahre zuvor die "Watergate-Affäre" aufgedeckt hatte, ein reines Fake erschienen war (vgl. Mayer 1998: 79ff.; Ramonet 1999: 81). Die Fake-Moderne war außerdem von Fälschern wie Christoph Jones, der für die New York Times 1981 erfundene Frontreportagen aus Kambodscha ablieferte (Ramonet 1999: 81) und natürlich von Konrad Kujau und Gerd Heidemann geprägt.
Das bislang bekannteste deutsche Fake und international ebenfalls stark beachtet sind fraglos die sogenannten "Hitler-Tagebücher". Was der stern-Redakteur Heidemann aus einer Idee des Kunstfälschers Kujau gemacht hatte, sollte später sogar den Stoff für den erfolgreichen Kinofilm "Stonk!" liefern und war für die deutsche Presselandschaft ein "Supergau" (Haller 2000a: 68). Am 28. April 1983 erschien der stern mit dem Titel "Hitlers Tagebücher entdeckt". Eben diese hatten Gerd Heidemann und Konrad Kujau gefälscht, insgesamt hatte das Magazin knapp 10 Millionen Mark für das Fake bezahlt. Kujau und Heidemann kamen ins Gefängnis (siehe auch Abschnitt 5.3), die damaligen Chefredakteure Koch und Schmidt mussten ihren Hut nehmen (Ulfkotte 2001: 50f.; Mayer 1998: 151ff.). In der Folgezeit kam es zu Diskussionen über die Mitverantwortung des Journalisten Heidemann an der von Kujau initiierten Fälschung, bei der nicht nur die stern-Redaktion versuchte, das Medienunternehmen und seine(n) Angestellten in der Opferrolle zu präsentieren (vgl. Ulfkotte 2001: 50ff.; Müller-Ullrich 1996: 195). Die "Hitler-Tagebücher", das wird unter anderem das vierte Kapitel dieser Arbeit zeigen, sind jedoch ganz gewiss eine Fälschung im Journalismus, auch wenn bei ihnen der Journalist "nur" als Partner aufgetreten ist. [top]
Zwei weitere Fälscher erregten in Deutschland danach die landesweite Aufmerksamkeit: Zunächst der für Boulevardmagazine wie stern TV arbeitende Filmemacher Michael Born. "In der Zeit von 1990 bis 1995 produzierte und verkaufte Born insgesamt 21 teilweise oder völlig gefälschte TV-Beiträge an die ARD, das ZDF, das Schweizer Fernsehen DRS, SAT 1, RTL, PRO 7 und VOX" (Morgenthaler 2000: 73). Unter den bekanntesten seiner Fakes waren der Beitrag über die vermeintlichen Untriebe des Ku-Klux-Klan in der Eifel (1994), die Reportage über deutsche Katzenjäger (1995) und der Filmbericht über einen von einem Krötensekret abhängigen Junkie (1994) (vgl. u.a. Born 1997: 111-166). Die teilweise äußerst liebevoll angefertigten Film-Fakes brachten ihren Macher ins Gefängnis, weil die Verantwortlichen von stern TV, um nicht selbst verfolgt zu werden, ihn angezeigt hatten. Born veröffentlichte ein Buch über seine Geschichte(n) und begann offensiv mit dem Thema umzugehen. Er wies auf das Mitwissen der gesamten Redaktion von stern TV (inklusive des Moderators Günther Jauch) hin, richtete eine Website ein, von der aus bis heute Videozusammenschnitte der "besten Fakes" verkauft werden.
Im Jahr 2000 wurde Tom Kummer, ein Mitarbeiter des Magazins der Süddeutschen Zeitung, beim Faken erwischt. Er hatte mehrere Interviews mit Prominenten gefälscht, hatte sich einzelne Passagen ausgedacht und andere aus Biographien und älteren Interviews zusammengeklaut. Im Nachhinein (also auf die Enttarnung folgend) unternahm Kummer den Versuch, seine Artikel "als Konzeptkunst zu verkaufen" (Franzetti 2000: 49). Er führte den Begriff des "Borderline-Journalismus" ein (Wolf 2000: 34) und merkte nicht ganz zu Unrecht an, dass Journalisten bei den meisten Interviews die überlangen, nicht wohlgeformten oder fremdsprachigen Antworten ihrer Gesprächspartner verändern würden (vgl. u.a. Ernst 2000). Kummer und auch die damaligen Chefredakteure des SZ-Magazin kostete sein Grenzgängertum zwischen Wirklichkeit und Fiktion den Job.
In den USA gab es in den letzten zehn Jahren eine Reihe weiterer prominenter Fälle des fiktionalen Journalismus, die enttarnt wurden. Stephen Glass, der unter anderem für das New York Times-Magazin und The New Republic fakte, die Kolumnisten Mike Barnicle und Patricia Smith, die vom Boston Globe wegen "news fabricating" entlassen wurden und zuletzt Michael Finkel, den das Magazin der New York Times für das Zusammenführen von mehreren Einzelschicksalen zu einem fiktiven Reportagehelden entließ. Einige der Fälschungen dieser Autoren werden im Rahmen der Typologie journalistischer Fälschungen vorgestellt werden (Kapitel 4).
In einem geschichtlichen Überblick der medialen Fakes muss auch auf die Häufung derselben zu Kriegs- bzw. Krisenzeiten hingewiesen werden. Ramonet (1999) weist auf einige dieser Fälschungen hin, zu denen im Rahmen des Aufstandes in Rumänien die Inszenierung eines Massengrabes in Timisoara zählte. "Die auf weißen Leintüchern aufgereihten Leichen waren nicht die Opfer des Massakers vom 17. Dezember 1989, sondern vielmehr Tote, die man auf dem Armenfriedhof ausgegraben hatte (...)" (Ramonet 1999: 128). Wer die Fälschung initiiert hatte, ist bis heute unklar, fest steht lediglich, dass die Bilder von angeblich 60.000- 70.000 Leichen auf Fernsehkanälen rund um den Globus zu sehen waren, darunter auch ARD, ZDF und RTLplus. Das "Massaker von Timisoara" forderte, wie sich später herausstellte, jedoch "nur" einige Dutzend Todesopfer, in ganz Rumänien waren es 689 (Müller-Ullrich 1996: 145ff.). Im Golfkrieg betätigten sich vor allem die amerikanischen Medien als Mythenmacher, so institutionalisierten sie Symbole wie die Patriot-Rakete, die Gasmaske oder den Tarnkappenbomber als eine Art Füllfake, weil die "echten Kriegsbilder" fehlten (vgl. Ramonet 1999: 139ff). Diese Form der Propaganda gehört nicht zum Kern des Themas, weil derartige Manipulationen in der Regel eher von Militärs und Politikern lanciert werden, dennoch soll an dieser Stelle darauf hingewiesen werden, dass mit dem wachsenden Engagement der Bundeswehr auch in deutschen Medien die Legitimationsfakes zugenommen haben. Die ARD-Dokumentation "Es begann mit einer Lüge" enthüllte beispielsweise reihenweise Fälschungen deutscher Medien im Zusammenhang mit dem Kosovo-Krieg und dem Massaker von Pristina (ARD, 8. Februar 2001).
Die Diskussion über Fiktionalität in der medialen Berichterstattung ist in den jüngeren Vergangenheit auch von einer Reihe von (Pseudo-)Events angeregt worden, die keine reinen Fakes und teilweise auch keine Belege für Faction waren und dennoch die Aufmerksamkeit auf das Thema lenkten. Der tragische Tod von Lady Di führte zu einem medialen "Kurzschlusseffekt (...), bei dem eine Figur aus einem Fortsetzungsroman oder einer Telenovela plötzlich zum Status einer Persönlichkeit aufsteigt, die der Qualitätspresse für würdig befunden wird" (Ramonet 1999: 15). Der von einem Paparazzi und der Yellowpress mitverschuldete Autounfall sorgte für eine Art institutionalisierter Entrüstung, vor allem freute sich das globale Nachrichten-Netzwerk über den ersten Informations-Megaevent, einen Fall "emotioneller Globalisierung" (Ramonet 1999: 15). Schon zuvor war eine fiktionale Blaupause von Dianas Persönlichkeit zum Gegenstand der Berichterstattung geworden, die zur tragischen Heldin gemacht werden sollte.
Zur Gattung der Gerüchte, von denen gerade die zuletzt genannten Mediengattungen gut leben, gehören auch die "self-fulfilling-prophecies". In Deutschland kann man wohl im Zusammenhang mit dem "Fall Joseph" von einer solchen sprechen. Die Bild hatte die Geschichte einer verzweifelten Mutter übernommen, die aus dem Badeunfall ihres kleinen Sohnes die heimtückische Straftat von Neonazis machte. Wenngleich dieser Fall, zumindest in der originären Berichterstattung nicht in den definierten Untersuchungsgegenstand gehört, (weil die Urheberin des Fakes keine Journalistin ist), werden am Beispiel Sebnitz alle Qualitäten deutlich, die fiktionaler Journalismus, hier die Spielart Faction, haben muss. Die Story muss nicht unbedingt wahr sein, sondern in einer Welt x nur vorstellbar. "Wir brauchen kontinuierliche Berichterstattung, wir brauchen Hintergrund. Dann gab es, das muss man auch positiv sehen, bei der Bild-Zeitung die Tendenz, sich ganz kritisch und intensiv mit dem Thema auseinander zu setzen. Das war ja auch nicht immer so. Und dann kommt diese wunderbare Story auf den Tisch. Die ist wie gemalt. Alles passt zusammen: Da ist dieser kleine Junge, die bringen den um, und am Beckenrand stehen 200 Bürger und klatschen Beifall. Das haben wir ja alle vor Augen gesehen. Und das war, um es zynisch zu sagen, viel zu schön, um wahr zu sein." (Weischenberg 2000: 47)
Das Schlimme am Fall Sebnitz ist vor allem die Tatsache, dass die rechtsextremen Kreise in Deutschland dadurch das Thema fiktionaler Journalismus aufs Neue für sich entdeckt haben und in Büchern und Zeitungsartikeln die Presse anprangerten.
Nicht zu vergessen sind schließlich die allzu oft von Fotomontagen illustrierten Gerüchte der Yellowpress über Prominente und vermeintlich Prominente. Es ist durchaus legitim, für eine Untersuchung medialer Fakes die diversen Gerichtsentscheidungen auf Unterlassung, Gegendarstellung oder gar Schmerzensgeld heranzuziehen (siehe auch 5.3). Ein Beispiel aus diesem Feld der medialen Fakes hat dabei wegen der Maßstäbe setzenden Prozesswelle besondere Beachtung erwähnt, nämlich die Berichterstattung über das Liebesleben von Caroline von Monaco (vgl. u.a. Ramonet 1999: 91). Zusammenfassend kann gesagt werden, dass mediale Fakes mit einiger Sicherheit so alt sein dürften wie der Journalismus selbst. Bemerkenswert ist die Anhäufung der enttarnten Fälle in den vergangenen 20 Jahren, die auch eine Zunahme der Fälschungen nahe legt. Die Determinanten für mediale Fakes sollen im kommenden Kapitel daher näher betrachtet werden, genauso ihre kommunikative und gesellschaftliche Wirkung.
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Vita
herr denes, 01:32Uhr
Benjamin Denes, M.A.
Name: Benjamin Denes
Geboren: 22.Juli 1975 in Berlin.
Volontariat: Oktober 2003 bis März 2005 an der ems Babelsberg, ELECTRONIC MEDIA SCHOOL/SCHULE FÜR ELEKTRONISCHE MEDIEN.
Schulabschluss: Juli 1994: Abitur.
Zivildienst: August 1994 bis September 1995: Altenpfleger.
Studium:
M.A. der Publizistik- und Kommunikationswissenschaft und der Germ. Linguistik (November 2003)
Sommer 1996 bis Sommer 2003: Publizistik an der FU Berlin,
Winter 1995/96 bis Sommer 2003: Germ. Linguistik an der HU und der FU Berlin,
Winter 1995/96 bis Sommer 1996: Italienisch an der HU Berlin
Schwerpunkte: Mediensysteme und Kommunikationskulturen (Publizistik), Psycholinguistik.
Magisterarbeit: "Fälschungen im Journalismus. Determinanten und Formen von Erfindungen in redaktionellen Beiträgen."
Gutachter: Prof. Dr. Manfred Buchwald.
Studienfinanzierung:
Nachtzüge:
November 1995 bis August 1998: Schlaf- und Liegewagenbetreuer bei der Compagnie Int. de Wagons-Lits,
seit Juli 1999 bis 2003: Zugreiseleiter bei der RBG und der DB EuropeanRailservice.
Information:
September 1998 bis Juni 1999: Infostellenmitarbeiter bei der Berlin Tourismus Marketing.
Journalistische Jobs:
Radio:
November 1994 bis Mai 1995: 25 Moderationen beim Offenen Kanal Berlin;
Februar/März 1997: Praktikum bei JAM FM;
April 1997 bis Juli 1997: Redakteur und Moderator bei JAM FM .
Januar 2004 bis März 2004: Volontariatspraktikum in der RBB Sportredaktion (infoRADIO).
Fernsehen:
Mai 2004 bis Juli 2004: Volontariatspraktikum bei XXP (Spiegel TV Berlin).
Print:
März 1998 bis Mai 1999: Freier Autor für das "iq"-Magazin,Ressorts Gesellschaft, Musik, Sport;
März 2002: 2 Beiträge für Nullnummern des Wirtschaftsmagazins "Faktor" (keine Veröffentlichung - nur zur Werbeaquise);
seit Mai 2003: Kolumnist des t5-Journals, Rheinlad-Pfalz.
Online:
Seit September 1999: Autor beim "evolver" (Wien), evolver.at.
Fähigkeiten/ Interessen
Sprachen: Englisch, Italienisch, großes Latinum, kleines Graecum. (Durch die Arbeit im AutoZug International Konversationskenntnisse des Französischen und Niederländischen.) Journalismus: Hörfunkbeiträge mit digitalem Schnittplatzsystem produzieren, Selbstfahrerstudio. EDV: MS-Office, Photoshop, Dreamweaver. Bahn: Zugschaffner im Bahnbetriebsdienst.Qualifikation für ICE-Schnellfahrstrecken, Selbstrettungskonzept. Notfallausbildung durch DB Netz. Interessen: Medienfakes, Krisenkommunikation, Katastrophenanalyse im professionellen Sektor, Rockmusik, Fatalismus-Literatur, italienischer Fußball im privaten Sektor.
Name: Benjamin Denes
Geboren: 22.Juli 1975 in Berlin.
Volontariat: Oktober 2003 bis März 2005 an der ems Babelsberg, ELECTRONIC MEDIA SCHOOL/SCHULE FÜR ELEKTRONISCHE MEDIEN.
Schulabschluss: Juli 1994: Abitur.
Zivildienst: August 1994 bis September 1995: Altenpfleger.
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M.A. der Publizistik- und Kommunikationswissenschaft und der Germ. Linguistik (November 2003)
Sommer 1996 bis Sommer 2003: Publizistik an der FU Berlin,
Winter 1995/96 bis Sommer 2003: Germ. Linguistik an der HU und der FU Berlin,
Winter 1995/96 bis Sommer 1996: Italienisch an der HU Berlin
Schwerpunkte: Mediensysteme und Kommunikationskulturen (Publizistik), Psycholinguistik.
Magisterarbeit: "Fälschungen im Journalismus. Determinanten und Formen von Erfindungen in redaktionellen Beiträgen."
Gutachter: Prof. Dr. Manfred Buchwald.
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November 1995 bis August 1998: Schlaf- und Liegewagenbetreuer bei der Compagnie Int. de Wagons-Lits,
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