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Sonntag, 15. Februar 2004
Faction: Der Propagandist
herr denes, 12:20Uhr


Jeder kennt die auffälligen Typen, die häufig in Fußgängerzonen, auf Märkten oder vor Kaufhäusern zu finden sind. Sie stehen an einem primitiven Stand, packen einen Haufen Konsumgüter in eine Plastiktüte und rufen immer wieder den gleichen Preis aus. "Wenn Sie jetzt denken, das ist ja schon ein tolles Angebot, dann werden Sie gleich staunen. Ich gebe Ihnen noch den extra-saugfähigen Spülschwamm, die flexible Bürste und das Allzweck-Haushaltstuch dazu. Kommt alles in den Sack - für nur 12 €!" Die eigentliche Faszination solcher Verkaufspräsentationen machen die dauergewellten, alten Damen aus, die mit gewohnt skeptischem Blick und kopfschüttelnd das merkantile Treiben der Marktschreier verfolgen, um die Wundertüten dann am Ende tatsächlich zu kaufen.
Mickey ist ebenfalls so ein Propagandist - nur handelt der adrette, blondgefärbte junge Mann nicht mit Haushaltsutensilien, sondern mit einer viel abstrakteren Ware. Die Idee hatte der Absolvent des modischen Studiengangs "Kommunikationsdesign" auf einem Bummel über den Hamburger Fischmarkt, auf dem seit Jahrzehnten Fischer und Händler aus dem gesamten Nordseegebiet allmorgendlich ihre Aale, Schollen und Krabben feilbieten.
Damals suchte Mickey einen Kompagnon für eine eigene Werbeagentur, doch keiner seiner Bekannten traute sich die schwierige Kundenakquisition zu. Er selbst hatte nicht genug Geld für eine eigene Firma, wollte gleichzeitig aber auch nicht von den (ökonomischen) Launen eines Arbeitgebers abhängig sein. Mickey war davon überzeugt, es auch ohne Startkapital schaffen zu können - er müßte nur sein Talent beweisen, eine Information schnell und effektvoll zu verbreiten. Heute, nicht einmal drei Jahre später, hat Mickey das Start-up-Unternehmen für ein neues Ressort in der Werbebranche - und bereits über sechzig Angestellte. FAKTENFIKTION schilderte er, wie es dazu kommen konnte.

FAKTENFIKTION: Sie gelten als Erfinder des "faming". Was bedeutet dieser Ausdruck?
Mickey: Das heißt, ein Gerücht oder eine Neuigkeit in alle Weltgegenden zu verbreiten.
FAKTENFIKTION: Aber das ist doch nichts Neues...
Mickey: Nein, neu ist es natürlich nicht, nur für die Werbebranche war es ein längst fälliger Impuls. Ein neuer Typ von Kampagnen, sozusagen.
FAKTENFIKTION: Damit man sich Ihre Arbeit besser vorstellen kann: Wie sieht Ihre bisher letzte "faming"-Kampagne aus?
Mickey: Die aktuelle Propaganda läuft für ein bekanntes Produkt der Körperhygiene. Darf ich den Namen nennen...?

FAKTENFIKTION: Klar!
Mickey: Also, für "Rocket"-Tampons, die aus Amerika kommen. Die haben so eine Art Startrampe zum Einführen, das ist viel hygienischer.
FAKTENFIKTION: Und dieses Gerücht verbreiten Sie derzeit?
Mickey: Genau, wobei ich ja auch schon viele Mitarbeiter und OLs - Opinion Leader - habe. Meine OL-Kartei umfaßt mittlerweile über 650 Namen.
FAKTENFIKTION: Sie wenden sich also an Meinungsführer, die die Kunde dann weiterverbreiten. Genügt das wirklich schon, um ein Produkt bekannt zu machen?
Mickey: Das läuft ja viel differenzierter. Wenn eine Firma zu uns kommt, fragen wir zunächst nach der Zielgruppe, nach den spezifischen Eigenheiten des Produktes, das bekanntgemacht werden soll, und wann es auf den Markt kommt. Dann lassen wir uns Proben und Prototypen geben, die wir selbst erst einmal durchtesten. All das findet mehrere Monate statt, bevor der Artikel überhaupt auf den Markt kommt.
FAKTENFIKTION: Und dann wird ein Gerücht gestrickt?
Mickey: Genau, das ist das Wichtigste überhaupt. Sonst arbeiten wir ja auch nicht anders als andere Werbeagenturen - die Gerüchte machen die besondere Eigenheit unserer Vorgehensweise aus. Zumal wir in 80 Prozent der Fälle zusätzlich zu einer anderen Werbeagentur beauftragt werden, die sich um konventionelle Aktionen wie TV-Spots und Plakatwerbung kümmert.
FAKTENFIKTION: Welches Gerücht haben Sie denn beispielsweise über die "Rocket"-Tampons verbreitet?
Mickey: Oh, da gab es einige. In Großstadtbezirken verteilten wir an unsere Opinion Leader ganz spezielle Probepackungen, die Tampons mit Parfümierung und in knalligen Farben enthielten; außerdem lösten sich die Artikel nach Gebrauch einfach im Toilettenwasser auf. Ja ja, die Großstädter muß man schon beeindrucken.
FAKTENFIKTION: Das heißt, Sie haben ein höherwertiges Produkt vorgemogelt?
Mickey: Vorgemogelt würde ich das nicht nennen. Wir haben die Leute auf ein insgesamt gutes neues Produkt gestoßen, daß sie sonst links liegenlassen würden. Man muß heutzutage schon übertreiben, um die Aufmerksamkeit des durchschnittlichen Westeuropäers zu wecken - schauen Sie sich doch nur einmal das Fernsehprogramm an.
FAKTENFIKTION: Wir wollen doch nicht zu sehr vom Thema abweichen. Wie haben Sie denn auf dem Lande für die Wunderdinger geworben?
Mickey: Bei den widerspenstigen Pfälzer Bäuerinnen haben wir Mittelsfrauen eingeschleust, die die Damen durch Anspielungen auf ihr Hinterwäldlertum gezielt provozierten. Weiterhin haben wir ein paar kleine Provinzblättchen bestochen, Artikel über die bevorstehende Lösung aller Menstruationsprobleme zu publizieren.

FAKTENFIKTION: Jetzt wird uns schön langsam klar, was Sie mit Propaganda meinen. Welches war denn Ihr erstes Gerücht?
Mickey: Das war mein Plan, bekannt zu werden. Ich lief über den Hamburger Fischmarkt und sah die Schreier. Na, und vorher hatte ich diesen Oldie im Radio gehört, "I Started A Joke" von Burt Bacharach. So reimte...

FAKTENFIKTION: Bee Gees!
Mickey: Bitte?
FAKTENFIKTION: Der Song ist von den Bee Gees, aber egal. Erzählen Sie bitte weiter.
Mickey: Na, ich dachte mir, ich müßte nur den Umstand nutzen, daß ich sehr viele unterschiedliche Leute kenne - und ich wollte versuchen, über dieses Netz irgendeine Information zu verbreiten.
FAKTENFIKTION: Dann war Ihr erstes Gerücht also ein Witz?
Mickey: Das ist richtig!
FAKTENFIKTION: Meinen Sie, ich kenne ihn auch? Ist der Witz von Ihnen?
Mickey: Fast jeder sozial integrierte Mensch müßte ihn vor gut drei Jahren gehört haben. Hier, ich habe ihn aufgeschrieben! (Er zeigt ein laminiertes und bedrucktes Blatt.)
FAKTENFIKTION: Unglaublich! Und der soll von Ihnen sein!?
Mickey: Sonst würde ich heute keine halbe Million im Monat verdienen.
FAKTENFIKTION: Brutto?
Mickey: Netto!
FAKTENFIKTION: Sagen Sie, wollen Sie nicht auch für uns Propaganda machen?
Mickey: Aber klar, wenn Sie sich das leisten können. Mir fällt da auch schon was ein. (Er beugt sich vor und flüstert dem Interviewer etwas ins Ohr.)

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Faction: Bands, die es nicht gibt: BaRock
herr denes, 12:16Uhr


Bei einem Bummel durch die Innenstadt von Göteborg hat man das Gefühl, daß es hier mehr Musikalienhändler als Schuhgeschäfte gibt. Von der Geige bis zum Drumset bieten die schmucken Instrumentengeschäfte der zweitgrößten Stadt Schwedens alles, was Musiker unterschiedlicher Stile brauchen, um ihre Werke zu zelebrieren. Der Besitzer eines solchen Ladens im Stadtteil Örgryte, Magnus Sjögren, führt sein Geschäft schon in dritter Generation und verkauft selbst seit über 25 Jahren "Rock-Utensilien".
Magnus berät gerade vier junge Männer, die sich für Gitarren und Bässe interessieren. Obwohl die Kunden, die er bedient, kaum über zwanzig Jahre alt sind, zeigt er Ihnen die teuren Instrumente von Gibson, MusicMan und Paul Reed Smith. Der Musikalienhändler weiß: "Geld ist bei uns sekundär. Die staatliche Förderung macht Träume wahr. Jede junge Band kriegt Geld und Übungsräume zur Verfügung gestellt. Die Jungs hier haben ja noch mehr, sie haben den 'PopEx'-Contest gewonnen. Popmusik und Kultur ganz allgemein werden in Schweden als Exportgröße angesehen."
Die vier jungen Käufer, die nach einer guten Stunde mit zwei "Paulas" und einem "Stingray"-Baß aus dem vollgestopften Laden marschieren, heißen, wenn sie zusammen Musik machen, BaRock. In der Coffee-Bar, gleich neben Magnus´ Laden, stellt Bandleader und Sänger Lasse die Band vor: "Mikael ist der mit den Locken, er spielt Sologitarre und singt die Backings. Er und ich haben die Band nach einer Klassenreise nach Paris und Versailles gegründet. Unser Rhythmusgitarrist heißt Klaas und ist mit 24 der älteste; er ist seit zwei Jahren in der Band und hat mit mir zusammen alle Songs für unser Album geschrieben. Er hat auch Locken (lacht). Daneben sitzt Pär, unser Drum-Tier, natürlich auch lockig. Er hat früher bei unseren schärfsten Konkurrenten getrommelt, Rockoko Revival."
Lasse selbst hat keine Locken, ist kahlgeschoren und besitzt definitiv die längsten Wimpern des Rockgeschäfts. Wie der Bandname schon vermuten läßt, hat die Stilepoche des Pomps und der prallen Engelchen es den Schweden angetan. Optisch wie musikalisch haben sie den "Style" des 17. Jahrhunderts adaptiert. Das groß geschriebene "R" zeigt jedoch, daß das Quartett sich auch und vor allem als Rockband versteht. "So hat es ja angefangen, in der Garage, mit schmutzigem Sound und scheppernden Drums. Die Stooges, die Ramones und aktuelle Bands wie die Hellacopters haben uns inspiriert", erinnert sich Lasse an die Anfangstage. Geschichte hatten die Musiker damals noch nicht im Kopf, erst die erwähnte Klassenfahrt nach Frankreich brachte Lasse und Mikael auf den Barock-Trip.
Der Sologitarrist schwärmt bis heute von Versailles: "Den Sex & Drugs-Lifestyle haben die Typen damals auch gelebt. Wenn es Jimi Hendrix und die Stones damals schon gegeben hätte, wären sie wahrscheinlich die Hofmusiker von Ludwig XIV. gewesen. Mir gefällt der Überfluß, der Kitsch, die Möglichkeit, zu zeigen, wie gut es einem geht!" Der Hang zu Dekadenz und Glamour hat sich denn auch stark in der Musik von BaRock niedergeschlagen: Ellenlange Soli und fast wiehernder Gesang charakterisieren die Songs ihres Debüts, das auf die gleiche Weise poppig wirkt wie einst T-Rex oder die Stones (die diese Kunst heute noch ganz gut beherrschen).
Musikexperten und Plattenfirma hat die Göteborger Band allerdings mehr mit ihren Live-Shows beeindruckt. Mit denen erspielte sich BaRock auch eine treue Anhängerschaft, die vor allem durch Perücken mit weißen Locken auffallen, wie man sie von traditionellen britischen Gerichtsverhandlungen kennt. Die Band tritt in festlich geschmückten Clubs und Theatern auf, als Getränke werden nur Wein und Wasser serviert, und parallel zum Bühnengeschehen schafft ein Maler Gemälde aus Öl und Acryl. "Das ist nicht nur Show", stellt sich Lasse präventiv allen Boygroup-Vermutungen entgegen. "Wir wollen andere Leute für eine Epoche begeistern - das ist eine Kulturmission, die wir erfüllen."
Diese Aussage scheint zwar etwas übertrieben, aber in ihrer Heimat sind die Burschen allemal erfolgreich. Die bisherigen Single-Auskopplungen (siehe Review) schafften mühelos die Top Ten, und auch im deutschsprachigen Raum ist BaRock einiges zuzutrauen. Ihr Album wird in wenigen Wochen bei uns erscheinen; live wird man die Band allerdings erst im nächsten Jahr in Augenschein nehmen können.

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Trauriger Sport-Samstag
herr denes, 12:14Uhr
Marco Pantani ist tot! Der "Elefantino" von der Adria, der Kahlkopf, den sein Haupt stets mit einem Bandana schmückte. Er hat sich wohl den Freitod gesucht. Ist nicht mehr zurecht gekommen mit dem Druck, dem Gewissen, der Öffentlichkeit, sich selbst. Er war ein großer Kämpfer, wie man noch beim letzten Giro d'Italia erleben konnte.

Der AC Perugia hat schon wieder verloren. 0:2 lautet das Ergebnis im Heimspiel gegen Chievo Verona. Barzagli (64.) und Cossato (90.) sorgten in einem schwachen Spiel für die Entscheidung. Der Abstieg ist für die Grifoni nun sehr nahe.

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Samstag, 14. Februar 2004
Kunst: Antonio Possenti
herr denes, 20:24Uhr

Antonio Possenti ist ein fantastischer Maler und - zu Unrecht - in Deutschland beinahe unbekannt. Der Lucceser Künstler bringt einen Charakterzug spielend auf die Leinwand, den viele einheimische Künstler (Verzeihung!) vermissen: Humor. Online gibt es Lithographien ab 75,- € zu bestellen!

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Faction: Treppensteigen bald passé, Adressbuchspion, Floskeln-Nummerierung
herr denes, 19:53Uhr


.Kein Treppensteigen mehr!

Wer eine Wohnung im vierten oder fünften Stock eines Hauses ohne Lift hat, dem stehen goldene Zeiten bevor: Anfang nächsten Jahres kommt nämlich der "Kletter-Maxe" auf den Markt, ein teleskopartig ausziehbares Gestänge, das sich an jeder Hauswand befestigen läßt. Mit dem Gerät, das am Balkon oder Fenstersims der hochgelegenen Wohnung befestigt wird, kann man sich bequem nach oben befördern lassen. "Kletter-Maxe" verfügt über einen schwachen Motor, der aber mit Hilfe eines doppelten Seilzugs Gewichte von bis zu 70 kg tragen kann. Bei schwereren Menschen muß jemand am oberen Ende des Gestänges (also in der Wohnung) ein wenig mithelfen. Die Befestigung geht dank einer ausgefeilten Saugtechnik denkbar einfach vonstatten. Momentan wird die Erfindung noch vom Technischen Überprüfungsverein auf ihre Unbedenklichkeit hin getestet. Der Stückpreis soll bei etwa 600,- € liegen; erhältlich wird der "Kletter-Maxe" unter anderem in Fahrradgeschäften sein.

.Mailerwunder?

Nach bisher unbestätigten Berichten eines kanadischen Nachrichtendienstes über neue Trends in der Computerbranche steht ein neues E-Mail-Programm einer kleinen Software-Firma in Edmonton/Kanada kurz vor der Fertigstellung. Das intelligente Tool soll neben den üblichen Aufgaben - wie dem Verfassen, Senden und Empfangen von Mails - auch in der Lage sein, online festzustellen, in welchen fremden Adreßbüchern die Adresse des Benutzers gespeichert ist. Außer dieser in punkto Nutzen noch fragwürdigen Neuerung soll der "MailSpy", der angeblich ab Ende dieses Jahres als Freeware von der Homepage der Software-Firma heruntergeladen werden könne, auch in der Lage sein, gespeicherte Entwürfe anderer Internet-Teilnehmer von Mails an den Benutzer von deren Rechner zu "saugen". Damit wäre der Anwender von "MailSpy" in der Lage, auch Texte, Gedanken und Nachrichten, die (noch) nicht für ihn bestimmt waren, zu lesen. Die Computerexperten der Redaktion halten die Machbarkeit eines solchen Programms allerdings für äußerst unwahrscheinlich. Ein tschechischer Hacker stellte in ein Diskussionsforum zu diesem Programm wiederum die Nachricht, daß es so ein Programm "schon längst" gebe und jeder nur bescheiden begabte Hacker in der Lage sei, so etwas zu programmieren.

. Floskeln nummeriert

Was waren das noch für Zeiten, als sich Liebespaare vor einer mehrwöchigen Trennung stundenlang am Bahnsteig abküßten, zärtliche Botschaften in die Ohrmuscheln flüsterten und dazu druckreife Romantik schwurbelten. Es war jene vergangene Ära, in der sich Geschäftsfreunde minutenlang mit nachlassendem Druck die Hände schüttelten, sodaß man schon aus der Ferne an ihrem ostentativen Kopfnicken erkennen konnte, welche demagogischen Belanglosigkeiten sie austauschten. Vorbei! Wenn es nach der Interessensvereinigung P.R.O.G.R.E.S.S. geht, die aus fünfundzwanzig Vertretern großer Unternehmen sowie der österreichischen Regierung besteht, sind allzulange Verabschiedungen eines der Hauptübel, an denen unsere unproduktive Gesellschaft krankt. Es fehlt Zeit, zum Arbeiten, zum Lernen und zum Schlafen, sagen die Manager - und wollen nun selbst dafür sorgen, daß es wieder mehr entscheidende Minuten für die aus ihrer Sicht wesentlichen Dinge (s. o.) gibt. Verabschiedungen sollen in absehbarer Zeit nicht mehr mit pathetischen Worten und aufwendigen Gesten durchgeführt werden, sondern mit einem neu einzuführenden Floskelcode. "Nummer 6, meine Liebste!" heißt nach diesem Schema "Mach´s gut!" und "Ich sag´ einfach Nummer 3!" bedeutet "See ya!" Nach Schätzungen der Forschungsabteilung von P.R.O.G.R.E.S.S. sollen den Österreichern durch das Floskelalphabet zwei Stunden pro Woche geschenkt werden. Über eine entsprechende rechtliche Umsetzung berät in diesen Tagen der Petitionsausschuß des Parlamentes. Wir meinen: "Eine gutgemeinte Nummer 14!"

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Freitag, 13. Februar 2004
Sport am Wochenende
herr denes, 15:35Uhr

Beim Teamtoto, dem Tippspiel für Radrennen, steht das zweite Rennen der Saison an. Es ist die Vuelta a Andalucia, auch "Ruta del Sol" genannt. Ich werde über meine Platzierungen informieren.


Meine Aufstellung zum 20.Spieltag beim kicker-Managerspiel:

Schober; Juan, Colding, Baumann; Hleb, D'Allesandro, Micoud, Kobiashvili, Skela; Klimowicz, Cairo

Und was machen die Lieblinge?
Ajax Amsterdam spielt eine Woche nach dem großartigen 2:1 im Spitzenspiel gegen den PSV Eindhoven am SOnntag auswärts beim FC Volendam. Der AC Perugia versucht am Sonntag gegen die ebenfalls von mir geschätzten Spieler von Chievo endlich den ersten Saisonsieg zu erzielen. Bei Perugia werden wohl alle Neuzugänge der Winterpause auflaufen. Also in der Abwehr Salvatore Fresi (von Juventus gekommen), im Mittelfeld Christian Manfredini (Fiorentina) und Paul Codrea (Palermo), im Angriff Dario Hubner (Ancona), Fabrizio Ravanelli (Dundee) und Marcelo Zalayeta (Juventus).

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Faction: Der Auskenner (2000)
herr denes, 15:21Uhr


Nicht nur prominente Frauen beschweren sich immer öfter über "Stalker", die sie auf Schritt und Tritt verfolgen und alles über sie herauszufinden versuchen. Ein Münchner Aufreißer verfolgt diese Taktik bei seinen Disko-"Kandidatinnen" - via PC und Internet.
Große Liebhaber der Geschichte hatten klangvolle Namen - Casanova bespielsweise (das heißt "Neuhaus"), oder Don Juan (= "Edelmann Johann"). Gianni Maltagliati ist auch so ein eindrucksvoller Name; übersetzt man ihn jedoch, kommt dabei die ernüchternde deutsche Variante "Jens Fehlschnitt" heraus. Sieht man sich Gianni etwas genauer an, dann muß man gemeinerweise an den lateinischen Sinnspruch "nomen est omen" denken.
Dabei ist auch er ein großer Liebhaber, der eine interessante Möglichkeit entdeckt hat, das Zwischenmenschliche in der Vordergrund zu stellen.
FAKTENFIKTION: Gianni, du hast italienische Vorfahren?
Gianni: Das ist richtig.
FAKTENFIKTION: Deine Eltern?
Gianni: Ebenfalls richtig.
FAKTENFIKTION: Und jetzt lebst du in München?
Gianni: Genau. In Laim.
FAKTENFIKTION: Kommen wir mal zum Punkt: Du siehst ja nicht gerade wie ein Frauentyp aus.
Gianni: Wie kommen Sie darauf?
FAKTENFIKTION: Nun ja, das war ganz verallgemeinernd gesagt. Normalerweise wird ja der Durchschnitt als schön empfunden - und du siehst nun einmal nicht wie der Durchschnitt aus.
Gianni (lacht): Das sage ich auch immer. Ich bin eine Abweichung. Meine Nase ist schief, und meine Lippen sind viel zu schmal. Aber immerhin erkennt man mich wieder.
FAKTENFIKTION: In Münchner Diskotheken bist du als "Abräumer" bekannt. Wie schaffst du das?
Gianni: Wissen. Wissen ist Macht. Ich gehe auf die zwischenmenschliche Ebene.
FAKTENFIKTION: Du bist also ein gebildeter junger Mann und überzeugst die Kandidatinnen mit deinem Intellekt?
Gianni: Ja und nein! Ich bin gebildet, aber nur in einem bestimmten Sinne. Ich weiß vorher alles über die Frau, die ich anspreche.
FAKTENFIKTION: Was heißt "alles"?
Gianni: Schuhgröße, Lieblingsfarbe, letzter Urlaub, bevorzugte Musik, Geschmack, Charakter.
FAKTENFIKTION: Sehr interessant. Und wie findest du das alles vorher heraus?
Gianni: Wir leben in der Informationsgesellschaft, da ist das kein Problem. Allerdings müssen die Frauen einen PC und einen Internet-Anschluß haben.
FAKTENFIKTION: Aha, du bist also Hacker!
Gianni: No, no! Ich bin Forscher. Zielorientierter Forscher. Ich will keine Kreditkartennummer, sondern nur alle Wünsche der jeweiligen Kandidatin erfüllen.
FAKTENFIKTION: Darüber könnte man streiten, aber lassen wir das. Wie verwendest du denn das Wissen, das du auf diesem Wege sammelst?
Gianni: Ich versuche, ein Gespräch zu lancieren. Das ist mein größtes Problem - bis sie mit mir reden. Dann kann ich anfangen, über die Uni oder den Fitneßclub oder das Konzert mit ihnen zu sprechen; je nachdem, was die Kandidatin beschäftigt.
FAKTENFIKTION: Wieso sagst du eigentlich immer "Kandidatin"?
Gianni: Weil ich erst einmal herausfinden muß, ob die Frau alle Voraussetzungen erfüllt. Sie muß auf Zwischenmenschliches großen Wert legen und darf sich nicht daran stören, daß ich nur 1,65 m klein bin.
FAKTENFIKTION: Wie ist deine Erfolgsquote?
Gianni: Nicht gut, nicht schlecht. Ich war in den letzten drei Jahren jedenfalls nie länger als sechs Wochen Single.
FAKTENFIKTION: Wie findest du die zur Bespitzelung notwendigen Eckdaten heraus? Ich meine: Namen, E-Mail-Adresse, Telefonnummer usw.?
Gianni: Ich bin mit den meisten Barkeepern und Türstehern befreundet. Außerdem kenne ich in den Diskos, die ich regelmäßig aufsuche, viele Leute. Gerade die Männer geben mir oft und gerne die jeweiligen Namen, weil die sich denken: "Der hat eh keine Chance."
FAKTENFIKTION: Was glaubst du, wie lange dieses Spiel noch gutgehen wird?
Gianni: Wenn es nach mir geht, muß es gar nicht mehr gut gehen. Aber bisher haben die Frauen spätestens nach drei Monaten herausgefunden, wie ich alle diese Dinge über sie in Erfahrung gebracht habe. Trotzdem hoffe ich nach wie vor auf die Frau fürs Leben.
FAKTENFIKTION: Na dann, viel Glück bei der weiteren Suche!
Gianni: Danke. Übrigens ist der Server Ihres Magazins nicht besonders gut gesichert. Ich habe da vor kurzem diese Redakteurin...

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Faction: Popstar nach OP, Vanillerausch, Bäume: Börsengang
herr denes, 15:20Uhr


.Gesangs-OP

Peter Alexander pflegte bei seinen Show- und Gala-Moderationen das Publikum mit dem Satz "Jeder kann singen!" zu motivieren. Was der große Mann des deutschsprachigen Entertainments nicht ahnen konnte, war der geradezu visionäre Charakter seiner Aussage. Denn im Karaoke-verrückten Japan wurde im vergangenen Monat auf einer Messe für Unterhaltungselektronik ein Stimmband-Chip vorgestellt, der mit einer verhältnismäßig einfachen Operation in den menschlichen Körper zu implantieren ist. Im Rahmen des Eingriffs würden nach Angaben der Herstellerfirma Yamaha auch leichte Modifikationen des Kehlkopfs durchgeführt; anschließend könnte der Besitzer/Träger des Stimmband-Chips eine Unzahl großer Stimmen aus Oper, Pop und Schlagermusik täuschend echt imitieren. Dazu müsse nur für eine Dauer von etwa zehn Sekunden ein Grundton gesummt werden, damit der Chip den richtigen Parameter auswählen könne. Momentan seien unter anderem Pavarotti, Tina Turner und Fred Astaire erhältlich, an genrespezifischen Sondermodellen werde aber fieberhaft gearbeitet.



.Neue Rauschdroge

Es ist ein Geheimtip für die Sinne - und könnte der Beginn eines neuen Zeitalters der Berauschung sein: In französischen Universitäten werden neuerdings Vanilleschoten gesnieft. Zu diesem Zwecke schlitzt man die dunklen Stangen in der Mitte auf und pulverisiert das Vanillemark in einer Mühle. Studenten der Uni Montpellier beschrieben die Wirkung als "erkenntnisstiftend, hormonanregend und prickelnd". Wie fast jede Droge hat auch die Vanilleschote unangenehme Nebenwirkungen: Der Konsument wird auf die umgerechnet etwa 1,50 € teuren Gewürz-Hits süchtig; in einzelnen Fällen soll es sogar zu psychosomatischen Störungen gekommen sein. Daher erwägt das französische Parlament ein Verbot des Ziehens von Vanille-Lines.

.Bäume an die Börse

Den meisten europäischen Staaten geht es wirtschaftlich schlecht. Eine ständig wachsende Neuverschuldung hat in den vergangenen zehn Jahren zu einer gigantischen Privatisierungswelle geführt - was bei Post- und Eisenbahngesellschaften noch einigermaßen nachvollziehbar war, ansonsten aber eher nach Ausverkauf riecht. In Nürnberg sind in der letzten Woche Pläne durchgesickert, nach denen die Stadtväter staatseigene Grünanlagen und Straßenbäume an Privatbesitzer, genauer gesagt, die jeweiligen Eigentümer der anliegenden Häuser und Wohnungen, verkaufen wollen. Bäume in der Stadt seien ein Luxus, gut fürs Auge und die Gesundheit, aber dies müßten sich die Bürger auch etwas kosten lassen, meinte ein Sprecher der Stadtverwaltung. Man solle doch nur einmal nach Amerika schauen, wo es fast nur "graue" Städte gäbe. Eine Eiche in einer Nebenstraße soll zu einem Preis von 855 € verkauft werden, für die Pflege und Instandhaltung seien anschließend die neuen Eigentümer verantwortlich. Falls die Stadt ihre Bäume nicht an den Mann bringen kann, will sie diese entweder abholzen oder verkümmern lassen.

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